Reportage: Akiko Lachenmann (alm)

Weiterbildung: Wer der Wissenschaft einen großen Dienst erweisen möchte, kann seinen Körper nach dem Ableben einem Anatomischen Institut zur Verfügung stellen. Dazu muss lediglich ein dreiseitiges Formular ausgefüllt werden, das jederzeit widerrufen werden kann. Hinterbliebene haben kein Recht, die Entscheidung zurückzunehmen. In Anatomischen Instituten können sich Studenten, aber auch Wissenschaftler und Ärzte sich weiterbilden.

 

Voraussetzung: Wer seinen Körper dem Tübinger Institut für Anatomie spenden möchte, muss aus seinem Einzugsgebiet stammen. Dieses reicht von Bietigheim-Bissingen im Norden bis nach Rottweil im Süden, von Freudenstadt im Westen bis nach Schwäbisch Gmünd im Osten. Die Spender sollten nicht extrem über- oder untergewichtig sein und alle Organe besitzen. Auch sollten sie nicht unter einer schweren Infektion oder einem Krebs gelitten haben.

Vorteile: Ein Vorteil ist, dass das Institut alle Kosten für die Bestattung übernimmt. Diese liegen ansonsten zwischen 5000 und 10 000 Euro. Nach spätestens zwei Jahren wird der Leichnam eingeäschert und auf dem Tübinger Bergfriedhof beigesetzt. Zwei Jahrzehnte lang werden die Urnengräber gepflegt. Man kann die Urne auch auf einem anderen Friedhof bestatten lassen. Weitere Informationen unter www.klinischeanatomie-tuebingen.de.