Knapp 50 000 beschnittene Frauen sollen derzeit in Deutschland leben. Das Problem: Ärzte erkennen beschnittene Frauen oft nicht. Das wiederum hat Folgen für Geburten – und den Aufenthaltsstatus.

Genf - Über die Beschneidung von Frauen gibt es ein tief eingebranntes Bild: Wenn der Arzt eine solche Schamregion sieht, schaut er in Filmen bestürzt. Und die Betroffenen weinen sofort. Aber diese Idee von der Genitalverstümmelung ist ein Stereotyp. Als eine deutsche Frauenärztin die Guineerin A. Makeba (Name geändert) untersucht, sagt sie, sie sehe da nichts Auffälliges. Makeba erinnert sich jedoch gut an die schmerzhafte Prozedur als junges Mädchen. 97 Prozent der Frauen in ihrer Heimat sind beschnitten. Später stellt ein darauf spezialisiertes Zentrum in Deutschland den Eingriff bei ihr auch fest.