Corona, wachsende Bürokratie, freche Patienten: Der Beruf des Hausarztes wird immer unbeliebter, viele geben auf oder lassen sich anstellen. Allgemeinmediziner berichten, was sie tagtäglich erleben – und warum sich der Stress dennoch lohnt.

Klima und Nachhaltigkeit: Julia Bosch (jub)

Zwischen 70 und 80 Patienten behandelt David Strodtbeck – täglich. Der Internist und Allgemeinmediziner hat in Marbach am Neckar (Kreis Ludwigsburg) eine Akutpraxis, seine drei medizinischen Fachkräfte vergeben also keine Termine, sondern es kann jeden Tag jeder kommen, der sich krank fühlt. Der Arzt will niemanden abwimmeln, dem es schlecht geht. „Es kommen jedes Quartal mehr Patienten als im Quartal zuvor“, sagt Strodtbeck. Und er habe inzwischen dreifach so viele Patienten als sein Vater, der vor zehn Jahren die Praxis in die Hände von David Strodtbeck übergeben hat.