Antikmeile, Hochzeitsmesse, Reitturnier: In Ludwigsburg ist am Wochenende verdammt viel los. Und das Riesenrad dreht seine letzten Runden. Wie sich das auf den Verkehr auswirkt? Manche befürchten Schlimmstes.

Region: Verena Mayer (ena)

Beim Blick auf das kommende Wochenende können Ludwigsburger in helle Vorfreude verfallen – oder in helle Panik. Vorfreude, weil in der Stadt wahnsinnig viel los ist, Panik, weil sich auch wahnsinnig viele Parkplatz suchende Autos durch die Stadt drücken werden. Matthias Knobloch, der Chefverkehrsplaner der Stadt, formuliert es so: „Ich habe die Hoffnung, dass die Stadt diese Masse verkraften kann.“

 

Letzte Chance für einen Panoramablick

Zu einer der Hauptattraktionen an diesem Wochenende zählt die Antikmeile auf dem Marktplatz. An 170 Ständen locken die Aussteller am Samstag und Sonntag mit historischen Möbelstücken, nostalgischem Spielzeug, antiquierten Büchern, Gemälden, Schmuck und vielem mehr. Nicht minder attraktiv dürfte die Kürbisausstellung im Blühenden Barock sein. Sie läuft zwar schon eine Weile und wird es eine weitere Weile tun (bis 4. Dezember), aber an diesem Wochenende kann man einen Besuch mit einer Fahrt im weltgrößten Riesenrad kombinieren. Denn das dreht am Sonntag zum letzten Mal seine Runden auf der Bärenwiese.

Mehr als 200 000 Gäste haben seit Februar eine Fahrt mit Panoramablick aus bis zu 70 Metern Höhe gebucht. Was kein Problem war, weil der Aufenthalt des Riesenrads immer wieder verlängert worden war. Doch nun wird es ernst – und wer den Aufstieg bis jetzt nicht geschafft hat, will womöglich die letzte Gelegenheit nutzen, bevor der „City Star“ weiterzieht nach Bremen. Eine Verbindung mit dem Besuch der Kürbisschau ist natürlich nicht zwingend – und auch gar nicht nötig. Eine Fahrt im Riesenrad ist auch ohne Zusatzprogramm schön. Und es gibt genug andere Kombinationsmöglichkeiten.

Messeveranstalter in Sorge

Das Reitturnier am Monrepos zum Beispiel; bis zum Sonntag findet dort noch das Internationale Ludwigsburger Dressurfestival statt. Oder mit der Autoausstellung, die am Samstag und Sonntag vor der Kulisse des Residenzschlosses stattfindet. Oder mit der Hochzeitsmesse, die, ebenfalls am Samstag und Sonntag, im Forum am Schlosspark abgehalten wird. Ihr Veranstalter hat seine Aussteller bereits auf ein „Verkehrschaos“ eingestimmt und ihnen inständig geraten, bereits extrem früh am Morgen vorzufahren, um einen Parkplatz auf der gegenüberliegenden Bärenwiese zu bekommen. „Der zur Verfügung stehende Parkraum wird bei weitem nicht ausreichen“, mahnt Harald Kilgus, der die Messe veranstaltet, mit Blick auf das ereignisreiche Wochenende in einem Brief.

Viele Verbesserungen in Planung

Das stimmt aus Sicht des Chefverkehrsplaner nicht ganz. Parkplätze gibt es genug in der Stadt, sagt Matthias Knobloch. Rund 3500 an der Zahl. Das Problem sei, dass die Leute immer die gleichen ansteuern: Die Tiefgaragen am Rathaus und die Bärenwiese. „Wenn alle vernünftig parken, sind die Veranstaltungen gut verkraftbar, und alle haben Spaß“, ist Knobloch überzeugt, der für den verkaufsoffenen Sonntag am 9. Oktober eine Stadtnavi-App ankündigt, die freie Parkplätze anzeigt. Und fürs kommende Jahr ein verbessertes Parkleitsystem sowie ein integriertes VVS-Ticket in der Eintrittskarte fürs Blüba – was hoffentlich zur Nutzung des ÖPNV animiere.

An diesem Wochenende muss es ohne klappen. Man wird sehen, wie es gelingt. Oder ob der Verkehrsinfarkt zum zusätzlichen Wochenendereignis wird.