Das Ridepooling-Angebot der SSB geht nach dreieinhalbjähriger Pilotphase in den Regelbetrieb über. Es soll den Öffentlichen Nahverkehr flexibler machen und einen Beitrag zur Senkung der Emissionen leisten.

Lokales: Mathias Bury (ury)

Stuttgart - Das neuartige sogenannte Ridepooling-Angebot SSB Flex der Stuttgarter Straßenbahnen, das unterschiedliche Fahrtwünsche von Kunden gebündelt bedient, wird im neuen Jahr aus dem Projektstatus in den Regelbetrieb überführt. Nach dreieinhalbjähriger Pilotphase werde SSB Flex „dauerhaft das Bus- und Stadtbahnangebot als dritte wichtige Säule den Stuttgarter Nahverkehr ergänzen“, heißt es in einer Erklärung des städtischen Verkehrsbetriebs.

 

Ridepooling bedeutet, dass Fahrtanfragen von Nutzern flexibel gebündelt werden. Die Flex-Kleinbusse können per Smartphone-App oder telefonisch individuell mit Start- und Zielangabe angefordert werden. Dann werden die Kunden zum nächstgelegenen Abholpunkt gelotst, von wo sie zu einem Absetzpunkt in der Nähe ihres Ziels gebracht werden. Fahrgäste mit ähnlichen Streckenwünschen werden gemeinsam transportiert. Mit dem Teilen von Fahrten verfolgt man das Ziel einer höheren Auslastung von Fahrzeugen und einer Verringerung von Emissionen.

Zur Zielgruppe gehören auch die Jüngeren

Das am 1. Juni 2018 gestartete Projekt war zunächst auf Bad Cannstatt und Degerloch begrenzt, wurde aber im August des folgenden Jahres auf fast das gesamte Stadtgebiet ausgeweitet. Auch die Zeiten, während denen die Sammeltaxis von SSB Flex angefordert werden können, wurde deutlich ausgeweitet auf sonntags bis donnerstags von 18 bis 2 Uhr und freitags bis samstags von 18 bis 4 Uhr. Mit diesem Schritt wandte man sich an eine eher jüngere Kundschaft.

Um das Angebot weiter zu verbessern, soll im Laufe des Jahres die Flex-Flotte bis zu 18 zusätzliche vollelektrische Fahrzeuge erhalten, so die SSB. Die Flotte werde von bisher zwölf auf dann rund 30 Fahrzeuge wachsen. Und die SSB-Flex-App solle ebenfalls erweitert werden. So werde diese im Laufe der ersten Wochen des neuen Jahres durch eine Vorausbuchungsfunktion ergänzt werden. Ziel sei es weiter, einen Beitrag zur Senkung des Verkehrsaufkommens in Stuttgart zu leisten. Nach dem Wechsel des Software-Partners liege der Kundenzuwachs bei rund 800 bis 900 Neuregistrierungen im Monat.