Der Ausbau der Parkanlagen ist eine regionale Gemeinschaftsaufgabe. Dass der Verband aktiv wird, ist richtig, aber auch überfällig, findet unser Redakteur Thomas Durchdenwald.

Stuttgart - Was haben P+R-Plätze in Vaihingen/Enz und anderswo mit Stuttgart zu tun? Sehr viel. Dort stellen Pendler ihre Autos vor der Weiterfahrt mit S-Bahn oder Regionalzug ab, bei den meisten heißt das Fahrziel Stuttgart. P+R-Plätze im Umland sorgen also direkt für weniger Autoverkehr in Stuttgart, für weniger Staus, für weniger Luftbelastung.

 

Deshalb ist es richtig, die P+R-Anlagen als regionale Gemeinschaftsaufgabe zu definieren. Das gilt für den Ausbau wie für den Betrieb. Der regionale Zuschuss erleichtert es den Kommunen, neue Plätze zu schaffen. Die Einnahmegarantie der Region ermöglicht kostenfreies Parken. Allerdings muss dort, wo Missbrauch überhand nimmt, kontrolliert werden.

Durchbrüchle statt Durchbruch

Dennoch sind die Lobgesänge, die nun wegen der ersten Projekte angestimmt werden, ein bisschen zu laut. Das ist mehr ein Durchbrüchle als ein Durchbruch. Es hat zu lange gedauert, bis die Region erste Ergebnisse des bereits vier Jahre alten Arbeitsauftrags vorweisen kann, Irrwege wie das aufgegebene Pilotprojekt im Rems-Murr-Kreis für eine Belegungs-App eingeschlossen. Auch heute sind nicht alle Fragen geklärt, alle Verträge unterzeichnet.

Von einer regionalen Lösung kann schon deshalb nicht gesprochen werden, weil noch nicht mal ein Siebtel aller P+R-Plätze unterm regionalen Dach sind. Auf dem Weg dorthin muss die Region noch viel Geld in die Hand nehmen. Sie hat sich nun auf den Weg gemacht – endlich.