Die Zahl der Stickoxid-Messstellen in Stuttgart soll deutlich erhöht werden. Damit steigt auch die Arbeitsbelastung bei der Landesanstalt für Umwelt, die mehr Personal benötigt.

Stuttgart - Viele Messstellen brauchen viel Betreuung: Die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) geht davon aus, in Zukunft „mehr personelle und finanzielle“ Ressourcen zu benötigen. Das sagte Sprecherin Tatjana Erkert am Donnerstag in Stuttgart. Der grün-schwarze Koalitionsausschuss hatte am Dienstag einen Fahrplan für Maßnahmen zur Luftreinhaltung in Stuttgart festgelegt. Dieser sieht unter anderem vor, die Zahl der Stickoxid-Messstellen in der Stadt von derzeit 14 um 38 auf dann 52 aufzustocken. Für weitere Kommunen, die mit hohen Stickoxid-Werten kämpfen, sind ebenfalls mehr Messstellen vorgesehen.

 

Nur eine Handvoll Leute

„Wir sind nur eine Handvoll Leute“, sagte Erkert. Diese könnten nicht mal eben 50 Prozent mehr stemmen. Laut Erkert fielen je nach Messstelle unterschiedlich viele Aufgaben an. An der Messstation am Stuttgarter Neckartor müsse beispielsweise ein Mitarbeiter des LUBW jede Woche nachsehen. Hinzu kämen Filterwechsel und regelmäßige Wartungen.

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Die verkehrsnahe Station am Neckartor ist laut LUBW eine sogenannte Spotmessstelle. Diese Art von Messstellen steht nach Angaben der Behörde ganz bewusst an Orten mit besonders hoher Luftbelastung. Im Jahr 2018 wurde dort ein Jahresmittelwert von 71 Mikrogramm Stickoxid (NO2) pro Kubikmeter Luft gemessen - der von der EU vorgeschriebene Grenzwert liegt im Jahresmittel bei 40 Mikrogramm pro Kubikmeter.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hatte im Koalitionsausschuss am Dienstag erklärt, wenn sich herausstelle, dass die Werte an der Messstelle am besonders belasteten Neckartor Ausreißer seien, würden diese zur Bewertung der Lage in Stuttgart nicht mehr herangezogen.