Die neue Mensa soll im Mai in Betrieb gehen. Die Schüler zahlen 3,50 Euro pro Mittagessen.

Leonberg - Es ist eine Baustelle, von der man mit Fug und Recht behaupten kann, dass sie Gemeinderäten und Stadtverwaltung schon einiges an Kopfzerbrechen bereitet hat – die neue Mensa der August-Lämmle-Schule. Leonbergs einzige Gemeinschaftschule bekommt die Möglichkeit, den Schülern warmes Essen aufzutischen. Kostenpunkt: rund 2,6 Millionen Euro. Hinzu kommt noch, dass der gegenwärtige Verpflegungsraum in Klassenzimmer und Räume für den Ganztagesbereich umgebaut wird. Das kostet die Kommune weitere 400 000 Euro.

 

„Beim Bau der Mensa für die August-Lämmle-Schule liegen wir im Zeitplan“, heißt es seitens der Stadtverwaltung. Aktuell finden noch diverse Innenausbauarbeiten statt, beispielsweise Bodenbelagsarbeiten oder Arbeiten an der Küchenausstattung. Zudem wird derzeit noch die Fassade fertiggestellt. In den kommenden Wochen wird dann das Mobiliar aufgestellt. „Im Mai soll das Projekt abgeschlossen sein“, lautet das Fazit.

Stadt subventioniert das Essen für Schüler

Über das Instrument des sogenanntes Umlaufverfahrens hat der Gemeinderat nun vom 18. Mai an bis zum 9. September 2022 die Mittagsverpflegung an das Unternehmen Hofmann Catering-Service aus Boxberg-Schweigern vergeben.

Die Mensa wurde mit einer voll ausgestatteten Regenerierküche für die Verpflegung der Schulkinder und Lehrkräfte in einem zeit- und temperaturentkoppelten Verfahren (entweder für Cook & Chill, also Kochen und Kühlen, oder Cook & Freeze, also Kochen und Gefrieren) eingerichtet. Die Vergabe des Betriebes der Mensa musste europaweit ausgeschrieben, insgesamt neun Bewerber haben die Unterlagen digital bestellt, vier haben ein Angebot abgegeben, die auch vom städtischen Amt für Jugend, Familie und Schule geprüft und bewertet wurden. Das Unternehmen Hofmann Catering-Service produziert Menükomponenten im Cook & Freeze-Verfahren, das Essen wird also tiefgefroren angeliefert und aufbereitet.

Der Essenspreis liegt bei 4,22 Euro brutto pro Portion für Grundschulkinder und bei 4,58 Euro brutto für Schulkinder der Sekundarstufe 1. Lehrkräfte bezahlen 4,80 Euro pro Essen. Die Stadt subventioniert das Essen für die Schüler. Insgesamt kostet das Angebot die Stadt 327 560 Euro für den zweijährigen Vertragszeitraum. Solange ist der Essenspreis auch festgeschrieben. Danach kann der Betreiber die Option wählen, den Vertrag zu verlängern und unter bestimmten Voraussetzungen den Preis auch erhöhen.

Rund 200 Sitzplätze

Die Abrechnung des Essenspreises mit den Eltern läuft über den Betreiber via eines bargeldlosen Buchungssystems. Der Betreiber schließt mit den Eltern der Schulkinder einen Vertrag über die Abrechnung des Eigenanteils von derzeit 3,50 Euro pro Essensportion sowie über Bestellungen und Stornierungen von Mittagsmahlzeiten ab. Den Differenzbetrag in Höhe von 72 Cent (Grundschüler) beziehungsweise 1,08 Euro (Sekundarstufe 1) pro Essensportion übernimmt die Stadt.

Der Neubau bietet ebenerdig rund 200 Sitzplätze und beherbergt den Küchen- und Versorgungstrakt. In der Mensa lassen sich in zwei Schichten jeweils 200 Essen ausgeben. Das Regierungspräsidium hatte die Stadt davor gewarnt, die Mensa für weniger Plätze anzulegen. Laut den Erhebungen wollen mehr als 260 Schüler hier verköstigt werden – Tendenz steigend, denn Leonbergs einzige Gemeinschaftsschule hat mehr als 600 Schüler.

Die Mensa, auch „Duplo-Riegel“ genannt, hat in der Vergangenheit bereits für einige Aufregungen gesorgt. Die jetzt verwirklichte Variante wurde schon im Februar 2016 vorgestellt. Damalige Kostenschätzung: für die Mensa 2,3 Millionen Euro und 400 000 Euro für den Umbau. Zu Verzögerungen hatte geführt, dass es im Herbst 2016 dann hieß, die Mensa werde mehr als drei Millionen Euro kosten. Es sei Gipskeuper im Boden, und die Schule liege offenbar in einem Erdbebengebiet. Das aber stimmte nicht. Doch inzwischen musste den gut ausgelasteten Baufirmen mehr Geld bezahlt werden.

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Die Mensa wurde im südlichen Bereich vor dem Langbau der Schule platziert. Dadurch lässt sich sowohl die Erschließung des Speisesaals über den bestehenden Pausenhof als auch die Anlieferung des Küchentrakts über die bestehenden ebenen Wege unkompliziert verwirklichen. Zwischen dem Langbau und dem Neubau entsteht eine neue Spiel- und Verweilfläche für die Schüler.

Doch mit der Mensa allein ist es nicht getan. Denn die Schule im Ramtel platzt aus allen Nähten Die zusätzlich benötigten Klassenräume sollen durch Umbaumaßnahmen in der bestehenden Mensa untergebracht werden. Außerdem wird der Projekt- und Spieleraum der Ganztagsschule verlegt, sodass dieser nicht wie bisher ohne Tageslicht auskommen muss, sondern durch seine neue Positionierung Fenster erhält. Der Raum wird dadurch vielseitiger nutzbar. Die Lager- und Lehrmittelräume werden durch die Umstrukturierung innen liegend angeordnet.

Der Umbau der zu klein gewordenen Bestandsmensa findet erst nach der Fertigstellung des Neubaus statt. Obwohl alles in beengten Verhältnissen stattfindet, sollte die Essensversorgung auch während der Bauphase sichergestellt sein.