Sage und schreibe 4000 Navigationsgeräte soll ein Leiharbeiter aus dem Mercedes-Benz-Werk Rastatt gestohlen haben. Mit Hilfe zweier Komplizen soll der 29-Jährige die Teile verkauft haben. Die Beschuldigten sitzen in Untersuchungshaft.

Rastatt - Ein Leiharbeiter soll 4000 Navigationsgeräte aus dem Mercedes-Benz-Werk Rastatt gestohlen haben. Mit Hilfe von zwei Komplizen soll der 29-Jährige die Teile verkauft haben. Die Beschuldigten kamen in Untersuchungshaft und haben Teilgeständnisse abgelegt, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Gegen etwa 700 Käufer werde nun wegen Hehlerei ermittelt. Wie hoch der Schaden ist, konnten zunächst weder die Polizei noch der Autobauer Daimler sagen.

 

Der Sicherheitsdienst des Betriebs hatte den Angaben zufolge im März zwei Rücksäcke voll mit Navigationsmodulen auf dem Firmengelände gefunden. Eine Anzeige wegen Diebstahls von mehreren Hundert Geräten erfolgte im Juni. Bei den Ermittlungen fiel der Verdacht auf den 29-jährigen Leiharbeiter.

Er soll seit Ende 2012 die Bauteile zunächst einzeln über das Internet angeboten, dann aber nur noch zwei Personen beliefert haben, die die Systeme weiter verkauften. Die Polizei nahm den 29-Jährigen aus dem Murgtal fest, als dieser gerade mit seiner Ehefrau dabei war, 120 Navis an einen Hehler aus Wuppertal zu verkaufen.

Polizei pfändet Bargeld und Autos der Täter

Der 23-jährige Hauptabnehmer hatte einen Handel mit den Geräten aufgezogen und die Bauteile für bis zu 400 Euro über das Internet oder auch in größeren Mengen an weitere Hehler verkauft. Die Polizei pfändete bei den Tätern Bargeld und Autos, die sie sich wohl von den Einnahmen geleistet hatten, im Gesamtwert von etwa 300.000 Euro.

Wie der 29-Jährige die Geräte unerkannt aus der Firma schmuggeln konnte, war unklar. Eine Daimler-Sprecherin erklärte, dass der Autobauer die Ermittlungen unterstütze. Laut Polizei hat der Täter die Navis mit Rucksäcken vom Betriebsgelände transportiert.