Die neuen Rasenplätze beim Mercedes Cup 2015 kommen gut an, meint Peer Zebergs vom Veranstalter des Turniers am Weissenhof. Im Interview erklärt er, warum sich die Entscheidung für die Rasenplätze gelohnt hat.

Stuttgart - „Es grünt so grün...“ Die am Sonntag eröffneten, brandneuen Rasenplätze auf dem Weissenhof lassen die Herzen von Spielern und Besuchern des Mercedes Cups 2015 höherschlagen.

 

„Stuttgarts Mini-Wimbledon“, twittert etwa eine Besucherin begeistert.

„Grün bietet halt einen Wohlfühlfaktor fürs Auge“, sagt Peer Zebergs, der Generalbevollmächtigte von Emotion Management Germany, der das Turnier am Weissenhof veranstaltet. Im Interview erklärt er, warum der Rasen einen positiven Effekt auf die Stimmung am Killesberg hat.

Was für ein Feedback bekommen Sie auf die neuen Rasenplätze?
Peter Zebergs: Wir erhalten durchweg positive Resonanz. Die Plätze bieten einen hervorragenden Untergrund, obwohl sie noch sehr „jung“ sind. Normalerweise braucht ein Rasenplatz zwei Jahre, um für solche Tennismatches geeignet zu sein. Gestern verkündete der Präsident der Association of Tennis Professionals (ATP), Chris Kermode, er hätte nicht gedacht, dass diese gute Qualität schon im ersten Jahr für das Rasenturnier am Weissenhof geboten wird. Auch Tennisstar Rafael Nadal äußerte sich in einer Pressekonferenz positiv zu den Plätzen.
Inwiefern hängt die Umstellung von Sand auf Gras mit der Besetzung des Spielerfeldes zusammen?
Bei der Jahres-Turnierplanung eines Tennisprofis gibt es verschiedene „Swings“, also verschiedene Trainingsphasen. Bisher lag der Stuttgarter Weissenhof als Sandplatzturnier ungünstig in einer Turnierserie von Hardcourt-Plätzen, die mit den US-Open endet. Mit den neuen Rasenplätzen bieten wir ab diesem Jahr der Herren-Weltklasse die Möglichkeit, sich auf Wimbledon optimal vorzubereiten. Wir bekamen nach Meldeschluss sogar mehrere Anfragen von Spielern unter den ersten zwanzig der Weltrangliste, die auf eine Wildcard hofften. Ich glaube, dass einige enttäuscht waren, dass wir keine Startplätze mehr zu vergeben hatten.

Was für eine Herausforderung bedeutet es für die Spieler, auf Gras zu spielen?
Wenn man auf Rasen spielt, braucht man eine bessere Balance und mehr Flexibilität. Man kann nicht, wie auf Sand, dem Ball entgegenrutschen, sondern muss ihn erlaufen. Außerdem können Schläge wie der Slice sehr gefähliche Angriffsbälle sein. Auch Aufschläge lassen sich schwerer retunieren.

Wie reagieren die Clubmitglieder des Tennisclubs Weissenhof auf die neuen Plätze?
Die Mitglieder finden es großartig, dass die Plätze permanent für ihren Verein bestehen bleiben und von den Courtkeepern unserer Agentur das ganze Jahr über gepflegt werden. Die Stuttgarter, die schon auf dem neuen Belag gespielt haben, schwärmen, dass sie es sich nicht so toll vorgestellt haben. Der grüne Rasen bietet den Spielern ein Gefühl, als würde man barfuß über das Gras laufen.
Wer schaut sich die Spiele des Wettbewerbs an?
Wir beobachten, dass auch Spieler des VfB Stuttgart auf der Anlage zuschauen. Immer mehr Sportfans, die sich sonst nur für Fußball interesieren, finden ihren Weg zum Killesberg.

Was unterscheidet den Tennisrasen vom Fußballrasen?
Der Tennisrasen braucht mehr Pflege. Momentan wird er zweimal am Tag gemäht. Die Linien müssen auch täglich neu markiert werden. Unsere Courtkeeper sind von 5 Uhr morgens bis 21 Uhr nur mit den Plätzen beschäftigt.

Was erwartet die Besucher in den nächsten Tagen am Weissenhof?
Außer den spektakulären Spielen, die direkt vom Spielfeldrand aus beobachtet werden können, spielt am Donnerstagabend die Stuttgarter Musikband Biko, es läuft das Tennis-Casting von „The Making of a Wimbledon Champion by Toni Nadal“ und am Samstag reist Henri Leconte an um beim dritten "International ProAm Sports Business & Politics-Turnier" teilzunehmen. Für Kunstliebhaber lohnt sich der Besuch in der Ausstellung von "Tennis meets Contemporary Art". Der in Hollywood bekannte Künstler, Nikolai Makarov, hat für die Ausstellung beim Mercedes Cup sechs Bilder von Wimbledon-Siegern gemalt.