Philipp Kohlschreiber steht nach einer weitgehend überzeugenden Vorstellung erstmals im Endspiel des Stuttgarter Tennisturniers am Weißenhof. Der Weltranglisten-25. bezwang im Halbfinale den Rumänen Victor Hanescu mit 6:3 und 6:3.

Stuttgart - Philipp Kohlschreiber steht nach einer weitgehend überzeugenden Vorstellung erstmals im Endspiel des Stuttgarter ATP-Tennisturniers. Der Weltranglisten-25. bezwang am Samstag bei hochsommerlichen Temperaturen den Rumänen Victor Hanescu - abgesehen von einer kleinen Schwächephase - ohne große Probleme 6:3 und 6:3. „Das ist schön. Ich hoffe, dass ich mich als Sieger verewigen kann“, sagte Kohlschreiber. „Bis auf einen kleinen Augenblick spielte ich hervorragend.“ Im Finale am Sonntag trifft der 29 Jahre alte Augsburger auf den Italiener Fabio Fognini.

 

Kohlschreiber ist seit 1999 der erste Deutsche, der beim MercedesCup wieder um den Sieg spielt. Tommy Haas hatte vor 14 Jahren allerdings verloren. Der dieses Mal auf dem Weissenhof topgesetzte Weltranglisten-Elfte war am Freitag im Viertelfinale überraschend gegen Fognini ausgeschieden. Letzter deutscher Sieger bei der mit 467 800 Euro dotierten Sandplatzveranstaltung war Michael Stich 1991.

Kohlschreiber hatte nach kleinen Anlaufschwierigkeiten das Match gegen den Weltranglisten-51. sicher im Griff. Mit einem Break zum 3:2 schaffte der deutsche Daviscup-Spieler die Basis für den Satzgewinn. Nach 38 Minuten glückte ihm vor 4200 begeisterten Zuschauern auf dem ausverkauften Center Court mit einem erneuten Break das 6:3.

Im zweiten Durchgang schien der an Nummer zwei gesetzte Kohlschreiber mit seinem Break zum 2:0 noch früher für die Vorentscheidung gesorgt zu haben. Hanescu tat sich nun sehr schwer und verhinderte anschließend nur mit Mühe den nächsten Aufschlagsverlust. Das 1:3 gab dem hoch aufgeschossenen Rumänen offensichtlich viel Auftrieb und bei Kohlschreiber riss plötzlich der Faden: Serviceverlust zum 2:3, dann 3:3 - und nur mit viel Glück konnte Kohlschreiber das nächste Break zum 3:4 verhindern.

"Es wäre schön, das deutsche Turnier zu gewinnen"

„Ich konnte nach dem 3:3 zum Glück den Spieß umdrehen, als Victor zwei Breakbälle hatte“, räumte Kohlschreiber ein. Die zwei abgewehrten Breakbälle brachten dem Augsburger sein Selbstvertrauen zurück. Angefeuert von den Fans agierte er nun wieder gewohnt sicher und nahm Hanescu erneut das Service zum 5:3 ab. Der Matchgewinn war nur noch Formsache. „Es wäre schön, das deutsche Turnier zu gewinnen“, sagte Kohlschreiber, der in München schon zweimal (2007 und 2012) gesiegt hatte.

Im Finale gegen Fognini rechnet Kohlschreiber mit „einer sicher schweren Aufgabe. Fabio hat seinen Gegner dominiert.“ Fognini hatte zuvor Roberto Bautista-Agut in 55 Minuten mit 6:1, 6:3 bezwungen. Der italienische Weltranglisten-31. geriet gegen den spanischen Qualifikanten nie in Gefahr.