Wer hat im AMG-eigenen Parkhaus Automotoren aufheulen lassen und sogenannte Burnouts veranstaltet? Das will die Firmenleitung in Affalterbach unbedingt herausfinden.

Die Rocklegende Eric Clapton zählt zu den Kunden, und eine ganze Reihe von Promis dürften sich bei Mercedes-AMG in Affalterbach die Entwicklung der PS-starken Fahrzeuge aus der Nähe angeschaut haben. Nicht zuletzt, um diesen guten Ruf zu wahren, kündigt die Firmenleitung jetzt an, den Verursacher des Feueralarms vom vergangenen Montag ermitteln und Konsequenzen ziehen zu wollen.

 

Wer war der Verursacher?

Der Brandmelder hatte gegen 13 Uhr die Feuerwehr auf den Plan gerufen. Jemand hatte in einem Parkhaus auf dem Firmengelände sogenannte Burn-out-Versuche angestellt. Dabei wird der Motor des stehenden Wagens hochgejagt. Qualm wurde frei, Reifenteile flogen durch die Parkgarage. Die Affalterbacher Feuerwehr musste unter Atemschutz die Lage erkunden. Der Verursacher war da schon verschwunden. Die Polizei sichtete die Lage vor Ort, konnte aber keine Ordnungswidrigkeit oder Straftat feststellen. „Wir betrachten den Fall als erledigt“, sagt Yvonne Schächtele, Pressesprecherin im Polizeipräsidium Ludwigsburg.

Klarheit strebt die Mercedestochter AMG an, sagt Jochen Übler, Pressesprecher bei Mercedes. „Wir gehen davon aus, dass es ein Mitarbeiter einer Fremdfirma gewesen sein könnte, der im Parkhaus in vorweihnachtlicher Freude herumexperimentiert hat.“ Die Hintergründe für das Gehabe im AMG-Parkhaus im Affalterbacher Gewerbegebiet werden laut Übler firmenintern untersucht. „Wir haben nichts dagegen, wenn jemand meint, so etwas im privaten Rahmen veranstalten zu müssen, aber im öffentlichen Straßenverkehr und schon gar nicht bei uns hat das nichts zu suchen.“ Dass einer der 2500 Mitarbeiter rund um die Motorenentwicklung in Affalterbach sich mit Kavalierstarts und quietschenden Reifen im Parkhaus produziert hat, kann Übler nicht so recht glauben: „Die wissen eigentlich, was sie tun.“

Eigene Testrecken für Versuche

Das Zusammenspiel von Motoren und anderen Fahrzeugkomponenten prüft Mercedes-AMG laut Übler unter extremer Belastung auf Teststrecken wie der in Papenburg im Emsland oder auf der Nordschleife des Nürburgrings. AMG nutze das Technologie- und Prüfzentrum in Immendingen bei Tuttlingen. „Vieles läuft inzwischen über Fahrsimulatoren – das ist effizienter und ökologischer“, erklärt der Sprecher. Das sei auch der Grund dafür, dass man auf der Strecke zwischen Affalterbach und Winnenden nicht mehr so viele „Erlkönige“ sehe. Das sind Fahrzeuge, die mit einer speziellen Schwarz-Weiß-Lackierung versehen sind, um marktrelevante Details zu schützen.