Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow hat offenbar in der neuen App Clubhouse über die Verhandlungen mit Angela Merkel gelästert. Nun gelobt er Besserung.

Berlin/Erfurt - Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow will nach der Kritik über seinen Auftritt in der neuen App Clubhouse künftig vorsichtiger mit dem Audio-Portal umgehen. „Ab sofort, wenn ich jetzt dieses Format anmache, merke ich, im Hinterkopf habe ich jetzt die Lernkurve von vorgestern und gestern“, sagte der Linke-Politiker am Sonntag bei einem erneuten Auftritt bei Clubhouse. Die Analyse eines Mediendienstes, dass der Feind stets mithöre, habe er nun hinsichtlich der App verinnerlicht.

 

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Ramelow hatte in der Nacht zu Samstag in einem Talkformat der App erzählt, dass er bei den stundenlangen und immer wieder auch mal unterbrochenen Treffen der Landesregierungschefs mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zur Corona-Krise das Smartphone-Spiel Candy Crush spielt. Auch soll er die Kanzlerin dort als „Merkelchen“ bezeichnet haben. Der Deutschen Presse-Agentur sagte Ramelow, dass diese Äußerung aus dem Kontext gerissen worden sei.

Ramelow sagte der dpa zudem, dass seine Spielerei seiner Ansicht nach kein Aufreger sei. Es sei auch kein Geheimnis. Andere Teilnehmer spielten Sudoku oder Scrabble auf ihren Smartphones. Bei seinem neuerlichen Clubhouse-Auftritt ging Ramelow darauf erneut ein: Wenn man wisse, dass eine Ministerpräsidentenkonferenz zurzeit um die zehn Stunden dauere und viel Leerzeit beinhalte, „dann gebe ich gerne zu, dass der eine Sudoku spielt, der andere strickt oder häkelt oder sonst was macht - und ich eben Candy Crush spiele.“