Der Spieleboom in Deutschland ist ungebrochen. Erstmals haben Smartphones die PCs als beliebteste Spieleplattform abgelöst. Zum Start der Computer- und Videospielmesse Gamescom hat die Branche allerdings ein Problem.

Geld/Arbeit: Daniel Gräfe (dag)

Berlin. - Der Umsatz mit Computer- und Videospielen ist im ersten Halbjahr um 17 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro gestiegen. Das teilte der Verband der deutschen Spielebranche, Game, mit. Einen großen Anteil machten dabei Spiele-Apps für Smartphones und Tablets aus, die um 40 Prozent auf gut 680 Millionen Euro zulegten. Damit hat das Smartphone erstmals den PC als beliebteste Spieleplattform abgelöst. Ähnlich stark wuchs das Geschäft mit Zusatzinhalten und virtuellen Gütern. Das sind Gegenstände, mit denen sich Spielfiguren ausstatten lassen, wie die Rüstung für einen Ritter. Ein weiterer Trend: Spiele werden immer häufiger online gespielt und auch bezahlt, der Umsatz im klassischen Handel dagegen sinkt.

 

„Die Dynamik des deutschen Games-Marktes ist beeindruckend: Mit einem noch stärkeren Wachstumstempo als bereits im Rekordjahr 2017 verteidigt Deutschland Platz fünf der größten Games-Märkte weltweit“, sagte Game-Geschäftsführer Felix Falk. Mehr Umsatz wird derzeit nur in China, den USA, Südkorea und Japan erzielt. Allerdings hinkt Deutschland als Produktionsstandort weiter hinterher. Nur etwas mehr als fünf Prozent der weltweit verkauften Titel kommen derzeit aus heimischer Produktion. Die Branche macht dafür Wettbewerbsvorteile wie Subventionen in anderen Ländern verantwortlich.

Die ersten beiden Messetage sind bereits ausverkauft

Der Verband Game ist auch Träger der Computer- und Videospielmesse Gamescom, die am 22. August unter dem Motto „Vielfalt gewinnt“ eröffnet wird. Im vergangenen Jahr besuchten 350 000 Menschen die Messe. In diesem Jahr sind die ersten beiden der vier Besuchertage bereits ausverkauft. Zum Auftakt wird unter anderem Digitalstaatsministerin Dorothee Bär (CSU) erwartet.