Falsche Vorstellungen von Ehre dürfen nicht die Oberhand gewinnen. Nach der Messerattacke von Nürtingen muss die präventive Jugendarbeit gegensteuern, meint unser Autor Wolfgang Berger.

Nürtingen - Was ziehe ich heute an? Diese ebenso alltägliche wie harmlose Frage wird durch die Bluttat, bei der am 4. Juli wegen des T-Shirt-Aufdrucks „Nürtinger Hurensöhne“ in Nürtingen ein Punkmusiker niedergestochen wurde, zu einer brisanten. Zwar muss niemand wirklich befürchten, auf dem Weg zur Arbeit in der S-Bahn attackiert zu werden, weil das Gegenüber eine textile Botschaft in den falschen Hals bekommt. Denn die Tat in Nürtingen, bei der ein 19-Jähriger auf einen 27-Jährigen losgegangen ist, ist sicher ein seltener Extremfall.