Wie erklären Sie sich das?
Zum einen liegt dies an der Person Jürgen Schweikardt. Unser Geschäftsführer macht einen Riesenjob. Zum anderen ist der TVB mit dem Standort Stuttgart einfach auch gezwungen, sich gegen König Fußball und den großen VfB zu wehren. Ohne pfiffige Ideen, ohne neue Wege einzuschlagen, geht das nicht.
Und in Göppingen?
Müsste man offensiver, frecher, mutiger auftreten. Frisch Auf hat in den vergangenen sechs Jahren dreimal den Europapokal gewonnen. Da kann man auch mal die Champions League auf dem Zettel haben. Ein Saisonziel zwischen Platz fünf und acht liefert den Spielern doch ein Alibi, wenn es nicht funktioniert. Mit Druck muss ein Profisportler umgehen können.
Frisch-Auf-Geschäftsführer Gerd Hofele sagt, bisher hat der TVB noch keinen Spieler aus Göppingen bekommen, den Frisch Auf unbedingt halten wollte.
Das will ich eigentlich nicht kommentieren. Aber ich weiß nicht, ob sich Göppingen damit einen Gefallen tut, seine letzten großen Identifikationsfiguren ziehen zu lassen – und dann noch ausgerechnet zum Lokalrivalen.
Rechnen Sie mittelfristig mit einer Wachablösung, was die Vorherrschaft in Handball-Württemberg betrifft?
Wenn die Arbeit beim TVB so weitergeführt wird, kann das aus meiner Sicht passieren. Stuttgart hat ein größeres Einzugsgebiet als Göppingen. Der Verein kann und muss sicher noch mehr Einnahmen generieren.
Wie wird diese Entwicklung in Göppingen wahrgenommen?
Man realisiert dort ganz genau, dass hier etwas wächst. Es wäre ein Fehler von Frisch Auf, diese Entwicklung zu unterschätzen. Aber ich bin sicher, dass in Göppingen keiner den TVB als immer stärker aufkommenden Konkurrenten locker abtut.
Was passiert, wenn der TVB am Mittwochabend Frisch Auf schlägt?
Dann überholen wir Göppingen in der Tabelle – und meine Jungs können sicher sein: Mimi gibt einen aus.