Der Verkehrsverein heißt nun Remstal Tourismus und hat nach einer kommissarischen Übergangszeit mit dem Weinstädter Rathauschef Michael Scharmann auch wieder einen ordentlich gewählten Vorsitzenden.

Weinstadt - Jetzt ist es endgültig: Dieser Tage ist die Bestätigung in der Geschäftsstelle im Endersbacher Bahnhofsgebäude eingegangen: Der vor gut 25 Jahren gegründete Verkehrsverein Remstalroute heißt jetzt ganz offiziell und gerichtsfest Remstal Tourismus e.V. „Das Registergericht war tätig – die Eintragungen sind zwischenzeitlich erfolgt“, berichtet der Geschäftsführer Werner Bader.

 

Womit ein jahrelanger Prozess der namentlichen Selbstfindung bei den Remstallobbyisten beendet ist, der in vergangenen Jahren durchaus einiges an Konflikten und emotionalen Debatten mit sich gebracht hatte. Die Remstalroute, einst unter anderem entstanden aus der Empörung über die das Remstal weitgehend missachtende Streckenführung der Württembergischen Weinstraße, ist eben längst mehr als ein für Touristen und Weinliebhaber interessanter regionaler Rundkurs. Auf einen solchen sahen sich die Remstalwerber bei Messen oder in der Ferne in der Wahrnehmung potenzieller Gäste oft reduziert.

Personalien und Strukturveränderungen

Remstal Tourismus nun also, und mit dem neuen Namen hat sich über den Sommer auch in den Strukturen und bei den Personalien einiges geändert. Michael Scharmann, Oberbürgermeister von Weinstadt, der dem Tourismusverein bereits als kommissarischer Vorsitzender vorstand, ist von der Mitgliederversammlung einstimmig zum Vereinsvorsitzenden gewählt gewählt worden.

In der Mitgliederversammlung ist zudem eine ganze Reihe an Neuerungen beschlossen worden. Dazu gehört die nunmehr paritätische Sitzverteilung im Vorstandsgremium zwischen den Kommunen und Landkreisen einerseits sowie Weinbau und Gastronomie andererseits. Je drei Vorstandsstühle besetzen künftig Gastwirte und Wengerter, die Kommunen schicken weitere sechs Vertreter in das Gremium. Darunter – und das wertet der neue Vorsitzende als absoluten Bedeutungszuwachs auch in der Außenwirkung des Tourismusvereins – ist jetzt auch der Rems-Murr-Landrat Richard Sigel, der zugleich stellvertretender Vorstandsvorsitzender ist. Das ebenfalls neu gebildete vierköpfige Präsidium komplettieren Albrecht Schurr von den Fellbacher Weingärtnern sowie Markus Polinski, der Patron im Hotel Lamm in Hebsack.

Der Landrat ist stellvertretender Vorstandsvorsitzender

Sowohl Namens- als auch Sitzverteilungsfragen seien absolut einvernehmlich geklärt, sagt der neu gewählte Vereinsvorsitzende. Und auch der gute alte Name Remstalroute werde weiter gesprächsweise mit im Raum bleiben, er sei schließlich über Jahre eingeführt und habe daher einen gewissen historischen Stellenwert für den touristischen Aufschwung im Remstal. Und nicht zuletzt angesichts des jüngst deutlich verstärkten finanziellen Engagements der Kommunen und Landkreise sei auch die paritätische Besetzung des Vorstandsgremiums allerseits absolut akzeptiert, sagt Michael Scharmann .

„Ich bin sicher, dass der Tourismusverein nach den zahlreichen Veränderungen, Neuerungen und Herausforderungen der letzten Wochen und Monate nunmehr gut aufgestellt in die Zukunft blicken kann“, sagt Scharmann. Dies auch vor dem Hintergrund eines der nächsten Großevents im Remstal, auf deren Realisierung man in Zeiten nach der Corona-Krise dringend hofft. Im Sommer 2022 findet zum Beispiel voraussichtlich unter Beteiligung aller 20 Mitgliedskommunen von Remstal Tourismus der Deutsche Wandertag statt. Die verantwortliche Kommune ist in diesem Fall die Stadt Fellbach.

Natürlich habe man den geplanten Schub der Remstal-Gartenschau Corona-bedingt nicht so mitnehmen können, wie dies auch in der Aufgabensetzung der Remstalroute vorgesehen sei. Dafür seien aber notgedrungen ganz neue Veranstaltungsformate entstanden, die auch künftig weitergeführt werden sollten. Etwa die Autokinos rundum oder die Freiluftkulturveranstaltungen wie etwa in Weinstadt auf den Großheppacher Mühlwiesen oder andernorts in den Remstalauen. Es gebe auch noch einiges an Entwicklungspotenzial für die neue Outdoor-Kultur in Wald, Wiese oder Parkhaus,.

Im Übrigen habe man mit dem inzwischen erweiterten Team in der Geschäftsstelle im Endersbacher Bahnhof, die künftig wohl auch am Wochenende Rat suchenden Remstal-Touristen offen steht, auch im Onlinebereich die Dinge voran getrieben. Sie sei nun Plattform für das in den vergangenen Jahren tatsächlich auf das gesamte Remstal zwischen Fellbach und Remseck (Kreis Ludwigsburg) bis Essingen (Ostalbkreis) ausgedehnte Gebiet des Remstal Tourismus. Und mit dem überarbeiteten Internetauftritt und der Weiterentwicklung einer gemeinsamen Corporate Identity eben auch für die angestrebte überregional bekannte Tourismus-Destination: die Marke Remstal.