Microsofts erste Surface-Generation brachte dem US-Konzern eine Abschreibung von 665 Millionen Euro ein. Das am Montagabend  vorgestellte Surface 2 soll nun den Durchbruch für die Windows-8-Tablets schaffen.

Stuttgart - Die erste iPad-Generation von Apple kam im April 2010 auf den Markt. Google veröffentliche die erste für Tablet-PCs optimierte Version seines mobilen Betriebssystems Android („Honeycomb“) knapp ein Jahr später im Februar 2011. Der IT-Riese Microsoft dagegen, ließ sich noch ein Jahr länger Zeit und zeigte sein erstes Windows 8-Tablet, das Surface, erst im Juni 2012.

 

Mit Preisen von 479 Euro für das günstigste Modell mit Windows RT bis hin zu knapp 1.000 Euro für das Surface Pro mit Windows 8 hatte Microsofts Tablet gegenüber der Konkurrenz von Anfang an einen schweren Stand. Zu Beginn fehlten die verfügbaren Apps, die ein Tablet für die meisten erst interessant machen. Außerdem hatten die Anwender bis zu diesem Zeitpunkt keine Gelegenheit gehabt, Erfahrungen mit dem neuen abspeckten Betriebssystem Windows RT zu sammeln.

Der Erfolg blieb aus

Um die Verkäufe anzukurbeln senkte Microsoft bereits wenige Monate nach Verkaufsstart die Preise und versuchte mit speziellen Angeboten zu retten, was noch zu retten war. Letztendlich endeten die ersten Gehversuche des US-Konzerns im Tablet-Markt mit einer Abschreibung von 900 Millionen Dollar (665 Millionen Euro).

Schuld an der Misere war allerdings nicht allein die Hardware, sondern vor allem Windows selbst: Die Plattform wird von vielen auch weiterhin als Desktop- und nicht als mobiles Betriebssystem wahrgenommen. So kamen Windows-Tablets – unabhängig vom Hersteller - laut dem Marktforscher IDC im vergangenen Quartal auf einen Marktanteil von 4,5 Prozent. Dagegen lagen Android-Geräte bei 62,6 Prozent und Apples iPad bei 32,5 Prozent.

Die zweite Surface-Generation soll die Wende bringen

Am Montagabend stellte Microsoft in New York nun das Surface 2 vor. Optisch bleibt fast alles beim Alten – lediglich die Ecken und Kanten sind etwas runder, das schwarze Gehäuse der ersten Generation wurde zu einem edler anmutenden Silberfarbton aufgehellt.

Auf Seiten der Hardware hat sich dagegen einiges getan: Der 10,6-Zoll-Bildschirm bietet dem Nutzer ab sofort eine Full-HD-Auflösung. Für ausreichend Performance soll ein auf 1,7 GHz getakteter Tegra-4-Prozessor von Nvidia sorgen. Den Arbeitsspeicher gibt Microsoft mit 2 GB an. Beim internen Speicher haben die Käufer die Wahl zwischen 32 GB und 64 GB. für Daten stehen wahlweise 32 GB oder 64 GB zur Verfügung.

Wie auch das Vorgängermodell ist das Surface 2 mit W-Lan, USB und Bluetooth ausgestattet. Eine Version, die den Mobilfunkstandard LTE unterstützt, soll dagegen erst Anfang 2014 auf den Markt kommen – ein Punkt der im Netz am Montag häufiger kritisiert wurde.

Das Surface 2 kommt am 22. Oktober zu einem Preis von 429 Euro (32 GB) auf den deutschen Markt.

Surface Pro 2 für den anspruchsvollen Anwender

Während das Surface 2 auch diesmal mit einer RT-Version von Windows 8.1 arbeitet (Apps können nur aus dem Windows Store geladen und installiert werden, herkömmliche Windows-Programme laufen nicht), richtet sich das Surface Pro 2 mit dem „vollwertigen“ Windows 8.1 an professionelle Anwender, die ohne Einschränkungen mobil arbeiten möchten.

Beim Surface Pro 2 verbaut Microsoft deshalb auch einen 1,6 GHz schnellen Intel-Haswell-Prozessor, der eine längere Akkulaufzeit möglich machen soll. Auf Wunsch kann die zweite Surface Pro-Generation außerdem auf bis zu 8 GB Arbeitsspeicher und 512 GB SSD-Speicher aufgerüstet werden.

Das hat natürlich seinen Preis: 1779 Euro kostet das Top-Modell. Für die Version mit 4 GB Arbeitsspeicher und 64 GB internem Speicher bezahlt man 879 Euro.