Viele Wohnungs-Unternehmen nutzen die energetische Sanierung als Mittel zur Mieterhöhung. Das ist meist nicht legal. Doch der Nachweis von Tricksereien ist nicht einfach.

Stuttgart - Es gibt für Vermieter und Mieter viele Gründe, sich in die Haare zu geraten und den Streit vor Gericht auszutragen. Mieterhöhungen nach einer Modernisierung nehmen wegen der komplizierten Ermittlung und der damit verbundenen Intransparenz eine Spitzenposition ein. Betroffen sind meist große Wohnungsbauunternehmen, die mit der Modernisierung ihre Rendite steigern möchten und die Mieter manchmal übervorteilen. Ein Urteil des Landgerichts Stuttgart zugunsten des Mietervereins gegen die Vonovia AG hat das Thema in den Fokus gerückt. Auch der Bundesgerichtshof (BGH) sah sich zu einer Klarstellung zulasten der Vermieter veranlasst. Hintergrund ist, dass sich viele Mieter ihre Wohnung nach einer Modernisierung nicht mehr leisten können. 2019 wurde deshalb zum Verdruss vieler Haus- und Grundbesitzer die Quote der jährlich umzulegenden energiebedingten Sanierungskosten von elf auf acht Prozent gesenkt.