Der Versuch des Wohnungsunternehmens, die Unwirksamkeit von Mieterhöhungen zu verhindern, ist erneut gescheitert. Der Mieterverein kritisiert Schreiben an Mieter, in denen mit Klage gedroht wird.

Stuttgart - Der Wohnungskonzern Vonovia mit Stammsitz in Bochum hat zum dritten Mal in Folge in Stuttgart eine juristische Niederlage im Streit um eine Mieterhöhung nach einer Sanierung erlitten. Das Landgericht Stuttgart hat nach der Berufung nun auch eine Anhörungsrüge des Dax-Konzerns gegen sein Urteil als unberechtigt zurückgewiesen. Damit ist für den Stuttgarter Mieterverein „klargestellt, dass viele Mieter von Vonovia auch in Stuttgart rechtlich unwirksame Erhöhungen infolge von energetischen Sanierungen zurückfordern können“. Der Vorsitzende Rolf Gaßmann begründet das mit identischen Abrechnungsformularen. Er erwartet aber auch künftig „kein freiwilliges Entgegenkommen des Konzerns, sondern neue Täuschungsmanöver und Einschüchterungsversuche gegenüber betroffenen Mietern“. Diese müssten nun wohl oder übel selbst vor Gericht ziehen, um ihre zwar bezahlten, aber unwirksamen Mieterhöhungen geltend machen zu können. „Wenn es um Profit geht, ist Vonovia sein öffentliches Ansehen und sein Verhältnis zu seinen Mietern völlig egal“, kritisiert er. So verhielten sich nur „rüde Wohnungsspekulanten“.