Nachgefragt bei Event-Spezialist und Minigolfbetreiber Ulf Steinecke: In seiner Ludwigsburger Lokalität laufen die WM-Partien der deutschen Mannschaft für 250 Personen auf Großleinwand.

Ludwigsburg: Marius Venturini (mv)

Soll man die Fußball-WM verfolgen? Oder aufgrund der fragwürdigen Vergabe des Turniers nach Katar und der dortigen Situation in Sachen Menschenrechten lieber darauf verzichten. Ulf Steinecke, Betreiber der Minigolfanlage am Ludwigsburger Schloss Monrepos, hat eine klare Meinung. Bei ihm können die Gäste die Spiele der deutschen Elf auf Großleinwand verfolgen. Das stand für den 57-Jährigen überhaupt nicht zur Debatte.

 

Herr Steinecke, Sie zeigen auf der Minigolfanlage Monrepos die WM-Spiele der deutschen Mannschaft. Mit wie vielen Gästen rechnen Sie?

Also Platz haben wir für 250 Personen, nicht für alle im Warmen, aber überall überdacht. Wärmen kann man sich dann immer noch mit unserem Glühwein.

Haben Sie darüber nachgedacht, die Spiele nicht zu zeigen – aus den ein oder anderen bekannten Gründen?

Auf keinen Fall. Es ist völliger Irrsinn, zu glauben, dass man damit irgendetwas bewirken kann. Das Kind ist schon vorher in den Brunnen gefallen, als die WM nach Katar vergeben wurde. Über die Fifa als korruptes System brauchen wir ja gar nicht zu sprechen. Aber das Unrecht wurde schon vorher begangen.

Also würde ein Boykott Ihrer Ansicht nach nichts bringen?

Nein, wem soll damit gedient sein? Außer, damit ein paar wenige Leute ihr Gewissen bereinigen können?

Haben Sie sich mit anderen Gastronomen über das Thema ausgetauscht?

Nein, ich halte es überhaupt nicht für notwendig, mich dazu mit jemandem auszutauschen oder abzustimmen. Deutschland ist ein freies Land, und die Spiele nicht zu zeigen wäre bloße Selbstkasteiung.

Dann gehe ich jetzt einfach mal davon aus, dass Sie auch hoffen, dass Deutschland möglichst weit kommt?

Natürlich. Aber es gilt auch: Möge der Bessere gewinnen.