Stuttgart hat eine neue Miss: Gabriele Hess. Die prominente Jury um Marc Terenzi und Sascha Gerecht im Cavos die schönste Frau der Stadt. Eine gelungene Premiere.

Stuttgart - Nannys for my sons – Kindermädchen für meine Söhne“, hat Sascha Gerecht alias DJ Pate No 1 auf Facebook unter sein Gruppenbild mit 13 Bikini-Schönheiten geschrieben. Prompter Konter seiner Frau Ramona: „Sind da auch Putzfrauen dabei? Wäre super.“ Volltreffer, versenkt.

 

Möglich gemacht hat diesen schönen öffentlichen Dialog die Wahl zur Miss Stuttgart beim Partygriechen Cavos. Nach langer Durststrecke gab es in der Stadt endlich wieder mal ein Defilée schöner junger Frauen. Auch wenn sich mancher Gast zunächst fragte: Wo ist der Laufsteg? Gab’s nicht. Vorn an der Brüstung zum unteren Restaurantbereich saß die neunköpfige prominent besetzte Jury. Die 13 Kandidatinnen schritten, drehten und zirkelten sich mit ihren Laufnummern in der Hand zu Loungemusik und Tellerklappern und an den gut besetzten Tischen vorbei. Zwischen Oktopus und Gyros folgten drei Durchgänge aufeinander: in Dirndl, Bade- und Abendmode.

Marc Terenzi sitzt in der Jury

In der Mitte des Wertungsrichtertisches – besetzt mit dem Designer Dino Sadino, der Fechterin Monika Sozanska, der Modedesignerin Nihal Saridemir, Bärbel Bahnmüller von „Feine Adressen“ und dem Personal-Trainer Alexander Gaier – saß ein versiertes Trio: Sascha Gerecht, der mit seiner Marke Rockstars & Angels zudem erfolgreich Mode macht, der Sänger und neuestens auch Stripper Marc Terenzi (der Ex von Sarah Connor) und der Stuttgarter Schönheitschirurg Christian Fitz. „Alles natürlich“, stellte der Experte nach einem Blick auf die Oberweiten in der Bikini-Runde fest. Dort wurde klar: ein schönes Gesicht allein reicht nicht, die Körperproportionen müssen stimmen. „Man muss ja weiter denken“, stellte Fitz mit Blick auf die Miss-Germany-Wahl im Europapark fest.

Gerecht sah mehr die Signalwirkung der Veranstaltung. Denn: „Was Stuttgart noch ein bisschen fehlt ist der Glamour“. Er muss es wissen, lebt er doch die meiste Zeit in Los Angeles, wo demnächst die Dreharbeiten zu seiner TV-Show in die nächste Runde gehen. Er pendelt so oft es geht heim zur Familie mit den zwei und drei Jahre alten Jungs nach Echterdingen. Die Miss-Wahl also als Schritt in die richtige Richtung – aber einen eigenen Modeladen würde er doch vielleicht lieber in München eröffnen. „Stuttgart ist zu provinziell.“ Marc Terenzi redet nicht viel, er lässt sich aber bereitwillig mit weiblichen Verehrerinnen vor der Sponsorenwand fotografieren. Das Engagement bei der Männerrevuegruppe The Sixxpaxx habe ihn zurück zu seinem Publikum gebracht, glaubt er. „Meine Fans von früher kommen wieder in die Shows. Ich bin mit ihnen reifer geworden. Ich spiele ja immer noch Klavier und singe.“ Ah ja.

Der schöne René schaut zu

Blond, brünett, dunkelhäutig – so vielfältig wie die Kandidatinnen war auch das Publikum dieser Premiere. Offenbar waren viele neugierig in der Stadt: etwa der Juwelier Alexander von Hofen, der Modedesigner Tobias Siewert, die Gastronomen Conny Weitmann, Klaus Schöning und Piero Cuna. . . Der Moderator Rudi Köhlke von der Oldenburger MGC Miss Germany Corporation begrüßte außerdem den „Party-Prinzen“ Michael von Anhalt nach seinem Schlaganfall zurück in der Gesellschaft, und auch der Boxer René Weller („der schöne René“) und seine Frau Maria Dörk waren mal wieder in der Stadt.

Der Kunsthändler Conny Constantin lobte die Stuttgarter Co-Veranstalterin Sandra Vogelmann: „tolle Geschichte!“ Aber mit Blick zurück auf sein „abenteuerliches Leben“ warnte er die Miss-Aspirantinnen von seinem Platz mit besten Blick aufs Geschehen aus: „Diese Straße ist lang und gefährlich.“ Im Cavos habe er „ganz liebe Mädels“ gesehen. „Aber das ist nicht meine Zielgruppe. Ich bin 65, ich stehe eher auf reifere Frauen.“

Ganze 22 Jahre alt ist die neue Miss Stuttgart, sie heißt Gabriele Hess und kommt aus Sindelfingen. Sie mag Klavier und Jazzdance und müsste die Untiefen im Modelbusiness gut ausloten können: Die Finanzassistentin arbeitet bei einer Bank in Böblingen.

Als Christian Fitz ihr am späten Abend von schräg hinten das Krönchen ins Haar steckte, waren sich alle Beteiligten einig: gelungener Auftakt, schön-schräge Veranstaltung, große Show für einen Mittwochabend. Die Wiederholung im nächsten Jahr ist schon geplant. Dann soll auch ein Mister Stuttgart gewählt werden.