Die Missbrauchsvorwürfe bei der britischen Hilfsorganisation Oxfam weiten sich aus: Neue Fälle sind bekannt, Tausende Spender springen ab. Auch andere Organisationen wie Ärzte ohne Grenzen räumen inzwischen ähnliche Probleme ein.

Korrespondenten: Peter Nonnenmacher (non)

London - E  in Strafgericht braut sich zusammen über Oxfam. Tief ducken sich die Verantwortlichen der renommiertesten Hilfsorganisation Großbritanniens unter dem öffentlichen Verdikt. Diese Woche hat der Oxfam-Generaldirektor Mark Goldring bereits britischen Parlamentariern im Unterhaus Rede und Antwort stehen müssen und sich hundertfach entschuldigt für Missbrauchsfälle aller Art, die von seiner Organisation jahrelang verschwiegen worden sind.  Die britische Regierung hat bereits verkündet, sie werde der ältesten karitativen Institution des Landes, die sich der Linderung der Not in aller Welt verschrieben hat, künftig keine Unterstützung mehr geben. Entwicklungshilfe-Ministerin Penny Mordaunt hatte erklärt, dass Oxfam sich um weitere staatliche Gelder gar nicht erst zu bemühen braucht.   Auch die Finanzierung gegenwärtiger Programme sei nicht mehr gesichert, sagte sie. Bezichtigt hatte die Ministerin die Organisation schon vorher des „totalen Verrats“ an ihren hehren Zielen.