Neue Funkzellen sollen der Garant für eine optimale Nutzung von Smartphones auf dem Festgelände sein. Auch bei hohem Datendurchsatz sollen die Netze stabil bleiben, versprechen die Netzbetreiber.

Stuttgart - „Der Kirchentag mit seinen Veranstaltungen auf dem Wasen ist keine Herausforderung für unser Mobilfunknetz“, sagt Michael Hofstetter von Vodafone in einem Brustton der Überzeugung, der keine Zweifel offen lässt. Hofstetter ist zuständig für die Netzoptimierung des Mobilfunkanbieters im Südwesten Deutschlands und sich sicher, dass er seine Hausaufgaben in den vergangenen Monaten in der Region ordentlich gemacht hat. Stolz zeigt er bei einem Rundgang über das Wasengelände in Bad Cannstatt die Masten und Standorte der Antennen zur Mobilfunkversorgung auf dem 23 Hektar großen Gelände, die dafür sorgen sollen, dass sich immer alle auf ihre mobile Handyverbindung verlassen können – zumindest dann, wenn sie Vodafone-Kunden sind.

 

161 Funkzellen in 13 Funkstandorten

Bereits zum Cannstatter Volksfest im vergangenen Jahr hatte der Mobilfunkanbieter sein Netz auf der Veranstaltungsfläche ausgebaut: 13 Funkstandorte mit insgesamt 161 Funkzellen sollen auf dem Gelände ein problemloses Surfen, Telefonieren und Verschicken von Textnachrichten möglich machen. Die Feuertaufe hat das Netz laut Aussagen des Betreibers am 3. Oktober des vergangenen Jahres bestanden: Als der Wasen wegen Überfüllung zeitweise geschlossen werden musste, waren laut Volksfest-Veranstalter In Stuttgart etwa 100 000 Besucher auf dem Gelände. „Unser Netz hat funktioniert“, sagt Hofstetter. Zwar habe es einen Anstieg der sogenannten Blockierungswahrscheinlichkeit gegeben – also der Wahrscheinlichkeit, dass die Anrufe, die die Handynutzer tätigen wollten, nicht aufgebaut werden können – die sei aber so verschwindend gering gewesen, dass es zu keinen größeren Schwierigkeiten wie etwa einem Netzausfall gekommen sei, so Hofstetter.

Eine genaue Zahl, wie viele Nutzer sich in eine der Funkzellen gleichzeitig befinden und das Handy ohne Probleme nutzen können, will Hofstetter nicht nennen. „Das lässt sich nur unglaublich schwierig berechnen“, sagt er. Etwa 1200 Nutzer sollen theoretisch möglich sein, bei 161 Zellen auf dem ganzen Gelände könnten also knapp 200 000 Vodafone-Kunden gleichzeitig telefonieren. Die neuen Funkzellen sind außerdem an für das Volksfest strategisch günstigen Punkten angebracht: So ist beispielsweise ein Mast in der Nähe der Fruchtsäule aufgebaut worden, an dem Mast auf dem Wasen-Campingplatz, den alle Mobilfunkbetreiber nutzen, sind weitere Funkzellen angebracht worden. „Beim Volksfest stehen dort die Kunden vor und in den Bierzelten“, sagt Hofstetter. „Sie verkürzen sich die Wartezeit beim Einlass mit dem Smartphone oder verschicken von innen aus dem Bierzelt Bilder an Freunde.“ Deswegen habe man sich genau diese Stellen für den Ausbau ausgesucht, so der Netzoptimierer.

Kein Ende des Netzausbaus in Sicht

Wie hoch die Summe ist, die der Mobilfunkbetreiber in den Ausbau investiert hat, will man nicht sagen – auch nicht, warum ausgerechnet Vodafone das Mobilfunknetz auf dem Gelände so stark ausgebaut hat. Alles im Sinne der Kundenfreundlichkeit, heißt es nur. Generell sei es in der Branche allerdings üblich, dass verschiedene Mobilfunk-Provider Schwerpunkte an unterschiedlichen Orten setzen: So habe beispielsweise am Stuttgarter Flughafen die Telekom federführend an der Verbesserung ihres Mobilfunknetzes gearbeitet, so der Vodafone-Mitarbeiter. Wenn es nach Michael Hofstetter geht, wird der Ausbau der Mobilfunkabdeckung auf dem Wasen weiter gehen: „Damit alle Wünsche befriedigt werden können, ist kein Ende in Sicht.“