Schon seit Längerem hat die Mobile Jugendarbeit nach einem neuen Standort gesucht. An der Unterländer Straße 59 ist man nun fündig geworden. Die neuen Räume sind größer und moderner und bieten zahlreiche Möglichkeiten.

Zuffenhausen - Lange Zeit hat die Mobile Jugendarbeit neue Räume gesucht. Nun hat es geklappt. Direkt im Herzen des Bezirks, an der Unterländer Straße 59, haben die sechs Mitarbeiterinnen und mit ihnen zahlreiche Heranwachsende ein neues Zuhause gefunden. Kürzlich sind die Räume mit einer kleinen Feier offiziell eingeweiht worden.

 

Dass viele Wände noch weiß und manche Ecken noch nicht komplett eingerichtet sind, ist nach den Worten der Teamleiterin Natascha Zöller nicht dem Umzugsstress geschuldet – ganz im Gegenteil: „Wir möchten die Räume zusammen mit den Jugendlichen gestalten.“ Insgesamt 211 Quadratmeter stehen zur Verfügung, das sind rund 30 mehr als zuvor. Platzmangel war allerdings nicht der Hauptgrund für den Umzug. Zum einen war das alte Domizil an der Lothringer Straße schon länger sanierungsbedürftig. Zum anderen hätte man es zumindest zeitweise verlassen müssen, da am Standort irgendwann das geplante „Zuffen-Haus“ – ein Stadtteilhaus – entstehen soll.

Seit 1994 gibt es in Zuffenhausen die Mobile Jugendarbeit

Große Fenster, helle Zimmer, genügend Arbeitsplätze für die Mitarbeiterinnen sowie ausreichend Platz für die Einzel- und Gruppenangebote, so präsentiert sich der neue Standort. Alles wirkt fast so, als sei es frisch renoviert worden. Das ist aber nicht der Fall. Die Mitarbeiter der Firma, die das Geschoss zuvor genutzt hatten, haben es schlichtweg in sehr gutem Zustand hinterlassen. Dass man die Räume überhaupt gefunden hat, war ein glücklicher Zufall. Jemand hatte das Zu-Vermieten-Schild am Gebäude gesehen.

Seit 1994 gibt es in Zuffenhausen die Mobile Jugendarbeit, seit damals residierte sie an der Lothringer Straße 13A. „Die Mobilen sind im Bezirk ein starker Partner für die Jugendlichen“, sagt Jutta Jung, Fachdienstleiterin bei der Caritas, dem Träger der Mobilen Jugendarbeit. In den alten Räumen habe man Geschichte geschrieben; dies gelinge hoffentlich auch im neuen Zuhause.

In Stuttgart wird in diesem Jahr der 50. Geburtstag der Mobilen Jugendarbeit gefeiert. In den vergangenen Jahrzehnten habe sich zwar einiges verändert, einen Grundsatz gibt es laut Jung aber nach wie vor: „Die jungen Menschen möchten respektiert werden und einen Platz im Leben finden.“ Auch sei die Übergangsphase von der Schule in den Beruf ein wichtiger Themenbereich.

Der Mietvertrag läuft zehn Jahre

Wie wichtig die Mobile Jugendarbeit ist, betonte auch die stellvertretende Bezirksvorsteherin Karin Buschkühl: „Eure Arbeit ist für den Bezirk unverzichtbar.“ Zu den Jugendlichen sagte sie: „Ihr verdient das Beste, was der Bezirk zu bieten hat.“ Buschkühl lobte die gute Zusammenarbeit und die kurzen Dienstwege, bedauerte aber, dass die Einrichtung wohl nicht ins geplante „Zuffen-Haus“ ziehen werde. Fakt ist: Der Mietvertrag an der Unterländer Straße läuft zehn Jahre.

„Mit dem Standort sind wir sehr zufrieden, er ist noch besser als vorher“, sagte Natascha Zöller. Die Jugendlichen würden ihn bestens annehmen. Lediglich der Billard-Tisch werde vermisst. Der sei zu groß gewesen, deshalb habe man ihn an die Feuerbacher Kollegen verschenkt. Dass ihm Billard und die Gespräche am Tisch fehlen, bestätigte Fithawi. Doch es gebe noch genug andere interessante Angebote. Der gebürtige Eritreer kam vor vier Jahren nach Zuffenhausen und ist seitdem Dauergast bei den Mobilen. Hier habe man ihm schon viel geholfen, zudem fand er neue Freunde. Der 18-Jährige wohnt in der Flüchtlingsunterkunft an der Gottfried-Keller-Straße – zusammen mit seinen beiden jüngeren Brüdern, die ebenfalls gerne zu den Mobilen kämen: „Ich wüsste sonst nicht, wohin ich gehen könnte und würde dann eventuell an falsche Freunde geraten.“