Vor dem Münchner Landgericht geht es von Mittwoch an in einem wichtigen Prozess um die Kosten für Mobilfunk-Patente, die in jedem Neuwagen zum Einsatz kommen. Der Autokonzern will nicht den Preis zahlen, den der einstige Handy-Gigant verlangt.

Korrespondenten: Markus Grabitz (mgr)

Brüssel - Am Mittwoch wird vor dem Münchner Landgericht I die nächste Schlacht im so genannten Patentkrieg geschlagen. In den Ring steigen der Auto- und Lastwagenhersteller Daimler sowie das Mobilfunkunternehmen Nokia. Das finnische Unternehmen hält noch aus den vergangenen Zeiten, als es im Mobilfunkbereich eine große Nummer und das Smartphone noch nicht erfunden war, wichtige Patente zum mobilen Telefonieren. Auf diese Patente sind Daimler und andere Hersteller angewiesen. Spätestens seit März 2018, als die EU bei allen Neuwagen eine automatische Notruffunktion im Falle eines Unfalls (E-Call) zur Pflicht gemacht hat, sind alle fabrikneuen Fahrzeuge in der EU internetfähig. In jedem Daimler-Neuwagen sind also Mobilfunkchips verbaut, bei denen die Patente im Zweifel von Nokia gehalten werden.