Innerhalb von weniger als einem Monat haben sich 300 Familien bei der Stadt gemeldet, die ein Lastenrad kaufen wollen.

Stuttgart - Lastenräder mit elektrischer Unterstützung scheinen in der Landeshauptstadt äußerst beliebt zu sein. In weniger als einem Monat sind auf ein neues Förderprogramm der Stadt mit einem Volumen von 250 000 Euro rund 300 Anträge eingereicht worden. Berechtigt sind Familien und Alleinerziehende mit mindestens einem Kind, die ein solches Rad neu kaufen oder leasen. Das Programm war erst Anfang Oktober aufgelegt worden.

 

Die Stadt will in zwei Schritten bis zu 2000 Euro pro Rad geben, die gesamte Fördersumme würde eigentlich aber nur für 167 E-Lastenräder ausreichen. Würde sie auf die rund 300 Käufer verteilt, sänke die absolute Summe beim Sofortbonus auf 830 Euro. Nach drei Jahren, in denen kein Auto im Haushalt angemeldet war oder ein vorhandenes ersatzlos abgemeldet worden ist, fließen weitere 500 Euro.

Stadt will Summe aufstocken

„Der große Andrang zeigt, dass E-Lastenräder für Stuttgarter Familien sehr attraktiv sind. Es sind praktische und umweltfreundliche Gefährte“, sagt Ralf Maier-Geißer, Leiter der Abteilung Nachhaltig mobil in Stuttgart. Die Verwaltung werde dem Gemeinderat Ende November vorschlagen, die Fördersumme so aufzustocken, dass die 2000 Euro pro Rad bezahlt werden können. Ob das städtische Förderprogramm in den kommenden Jahren fortgesetzt wird, steht aktuell noch nicht fest.

Nach Rechnung der Grünen-Fraktion im Gemeinderat, die einen entsprechenden Antrag gestellt hat, wären 195 000 Euro aus der Stadtkasse zusätzlich nötig, um die angepeilte Förderung zu erreichen. Neben den Grünen würde wohl auch die Fraktion SÖS/Linke-plus zustimmen, die die E-Radidee zu den Haushaltplanberatungen Ende 2017 eingebracht hatte. Die beiden Fraktionen allein verfügen allerdings über keine Mehrheit im Rat.

Der Kauf von Lastenrädern wird seit April 2017 vom Verkehrsministerium im Land gefördert, das ebenfalls den Umweltnutzen in den Vordergrund stellte. Dort profitieren nur gewerbliche Nutzer.