Die Stadt Leinfelden-Echterdingen will nicht nur die Bürger, sondern auch die Unternehmen und die Pendler ins Mobilitätskonzept einbinden.

Leinfelden-Echterdingen - Diese Zahlen dürften so manchen Firmenchef erstaunt haben: Etwa 10 500 Einwohner von Leinfelden-Echterdingen pendeln werktags zu ihrem außerhalb der Stadt liegenden Arbeitsplatz. Mehr als 22 000 Arbeitnehmer strömen montags bis freitags in ihre Betriebe, die in einem der Stadtteile ihren Sitz haben. Die Folge: „Wir haben in L.-E. einfach viel zu viel Verkehr auf den Straßen.“ Diese Einschätzung hat die Erste Bürgermeisterin Eva Noller am Donnerstagabend bei dem von der Stadtverwaltung initiierten Unternehmerdialog genannt und damit die Notwendigkeit eines Mobilitätskonzepts untermauert.

 

An einer Strategie, wie die Verkehrsbelastung für alle erträglicher werden könnte, wird in der Großen Kreisstadt bereits seit einem Jahr gearbeitet (wir berichteten mehrfach). Das gewählte Schritt-für-Schritt-Verfahren biete den Vorteil, sinnvolle Maßnahmen sofort umzusetzen, sagte die OB-Stellvertreterin. So habe die Stadtverwaltung bereits mehrere Pedelecs für die Mitarbeiter angeschafft und begonnen, den Fuhrpark auf Elektroautos umzustellen.

Stadt sucht das Gespräch

Mit den Betrieben in der Stadt will die Verwaltung noch intensiver ins Gespräch kommen und über Anregungen diskutieren, die bei einer Haushaltsbefragung im vergangenen Jahr gemacht wurden. Beispielsweise ob Parkhäuser in den Gewerbegebieten denkbar sind, ein Pendelbus zwischen den Arbeitsstätten und Ortszentren über die Mittagszeit eine gute Idee ist, eine lokale Mitfahrzentrale eine Chance hätte oder ein vom Arbeitgeber gesponsortes Jobticket für den öffentlichen Nahverkehr Mitarbeiter in nennenswerter Zahl zum Umsteigen bewegen könnte. Auf jeden Fall will die Stadt noch mehr über das Mobilitätsverhalten und die Vorstellungen der Einpendler erfahren. Dazu soll im April eine Onlinebefragung freigeschaltet werden. Das Beantworten der Fragen dauert etwa zehn Minuten, wurde versichert.

Termine
Am 2. März, 19 Uhr, startet die Arbeit am Mobilitätskonzept mit einer Veranstaltung im Walter-Schweizer-Kulturforum in Echterdingen in die zweite Phase. Referentin ist unter anderem die Regionaldirektorin Nicola Schelling. Bürgerworkshops, bei denen die Teilnehmer an der sogenannten Zieldefinition mitwirken können, sind für den 21. März terminiert.