Seit einem Jahr auf Reisen und es kommt immer wieder zurück: Mit dem eigenen Shirt startete das Tatti Café & Bar ein absolutes Herzensprojekt. Wir haben mit Benny aus dem Tatti über die Eigenkreationen gesprochen.

Stadtkind: Laura Müller-Sixer (six)

Stuttgart –  Wenn Benny nicht gerade in seinem Tatti steht, besucht er auch gerne mal die Eltern in Italien. Schon früh probierte sich der 32-Jährige in der eigenen Druckerei seines Vaters an der Handpresse aus. Kein Wunder, wenn der Dad gelernter Schriftsetzer ist, liegt der Umgang mit den Lettern eben im Blut. Die Idee für die Tattishirts aber kam ihm im Café selbst: „Ein Mitarbeiter trug ein ähnliches Shirt. Ich war richtig begeistert von dem minimalistischen Stil, wollte es mir auch bestellen, aber das Shirt war ausverkauft.“ Glücklicherweise, denn warum irgendein Shirt kaufen, wenn man die Möglichkeit hat, etwas ganz eigenes zu machen?

 

„Gian Paolo e Marco“

„Do-it-yourself“ lautete die Devise: „ Ich überlegte mir, mit wem ich das in die Realität umsetzen könnte und bin dann zu Jani, einem Freund von mir gegangen, der als Grafikdesigner arbeitet und hobbymäßig T-Shirts entwirft.” Die Idee wurde abgefeiert, die Köpfe zusammengesteckt und das Tatti-Design entwickelt: „Auf unseren ersten Shirts bedruckten wir Vorder- und Rückseite. Unter anderem finden sich darauf das Eröffnungsdatum vom Tatti, also der 1.11.2014 in Kombination mit der Postleitzahl 70173 wieder. Unsere Namen sowie den von meinem Geschäftspartners Markus, haben wir ins Italienische umgemünzt. Das ergab dann: Gian Paolo e Marco.“

Ein regionales Produkt

Auf die Produktionswege legt Benny besonders großen Wert. Die Materialien werden zwar im Großhandel eingekauft, aber in einer Privatdruckerei in Hochdorf per Handarbeit hergestellt: „Unsere Shirts sind regionale Produkte, absolut Fairtrade und die Farben werden auf Wasserbasis gedruckt.“ Die geringen Auflagezahlen variieren bewusst zwischen 15 und 50 Stück: „Da bei den Tattishirts das Handgemachte und die Liebe zum Detail im Fokus stehen, lassen wir nur eine bestimmte Stückzahl produzieren.“ Zudem stehe der Exklusivitätsfaktor im Vordergrund. „Wenn die Shirts dann fertig sind, kommt unser Drucker ins Tatti, bringt alles vorbei und wir versehen jetzt sogar jedes einzelne mit einem selbstgemachten Hangtag.“ Danach bleiben einige Shirts im Tatti selbst und der Rest wandert seit einem Dreivierteljahr in die Geschwisterliebe-Boutique zu Frank Zentler.

Das Shirt aus Stuttgart reist um die Welt

Was zuerst für die Mitarbeiter und als Werbemittel an DJs und besondere Gäste gehen sollte, entwickelte sich zum Selbstläufer. „Ich gebe die Shirts gerne Freunden und Familien mit, die in den Urlaub fliegen oder andere Städte besuchen. Dafür frage ich dann immer nach einem Bild.“ So entstand auch die Idee zum #TATTISHIRTALLOVERTHEWORLD auf Instagram. Dort postet Benny Bilder vom Tattishirt auf Reisen. „Letztens hat mir ein Freund ein Bild von einem DJ aus der Odessa Bar in Berlin geschickt, der unser Shirt trug. Eine andere Bekannte ist in Ingolstadt mit der Bahn gefahren und plötzlich stieg da auch jemand mit Tattishirt ein. Das sind total schöne Zufälle, die immer häufiger vorkommen.“

Zelebriert wird auch der sogenannte „Trikottausch“ unter den Stuttgartern: „Letztens habe ich mit Leif Müller Shirts getauscht. Ich hatte dann ein Common Sense People-Shirt an und Leif eben das vom Tatti. Der lokale Support macht einfach Spaß und ist auch echt wichtig. Ohne funktioniert es nicht.“

Wohlfühloase in Stuttgart

So vielseitig wie das Publikum im Tatti, sind auch die Shirt-Träger: „Vom Schüler, zum Student bis hin zum 50-jährigen Geschäftsmann. Bei uns ist jeder willkommen. Das vermitteln wir auch mit unseren verglasten Wänden, dem großen Tisch aber der dennoch intimen Atmosphäre. Hier steckt so viel Liebe drin – genauso wie in unseren Shirts.“

Egal wohin es geht, die Leute zieht es immer wieder zurück ins Tatti, so Benny. „Das Fluxus haucht der Calwer Passage einfach Leben ein. Man kann Flanieren, hat ein vielfältiges Angebot, ist für sich aber trotzdem direkt in der Stadtmitte. Das ist ein bisschen wie Urlaub vom hektischen Alltag. Eben eine Wohlfühloase in der Stadt.“

Mitmachen und gewinnen

Nicht nur in der Farbpalette wird sich ausprobiert, für das nächste Jahr sind neben Patches auch knappe Italo-Badeshorts im knalligen Blauton geplant. Natürlich unisex, wie auch schon die Shirts.

Damit unsere Stadtkind-Leser mit ihren eigenen Tatti-Kreationen durch die Welt reisen können, verlosen wir gleich drei Pakete bestehend aus: Einen Jutebeutel mit T-Shirt oder Sweatshirt, sowie einen Turnbeutel mit einem sogenannten "Rarbook". „Die Ringbücher werden auch in der Druckerei in Hochdorf aus Recyclingmaterial, also altem Briefpapier hergestellt.“

Um in den Lostopf zu wandern, müsst ihr nur einen Kommentar unter unserem Facebook-Beitrag zum Artikel hinterlassen und uns verraten, welche Orte ihr mit Shirt, Sweater oder Notizbuch besuchen würdet. Das Gewinnspiel läuft bis Montag, dem 14.11., 12 Uhr. 

Alle Kommentare nehmen an der Verlosung teil. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.