Ein Drittel der seitherigen Räte gehört dem Gremium nicht mehr an. Die neu gewählten wurden jetzt in ihr Amt eingeführt. Margit Stähle wird Bürgermeister-Stellvertreterin.

Mönsheim - Es habe noch keine Kommunalwahl gegeben, bei der das Gremium komplett zusammengeblieben sei, sagte der Bürgermeister Thomas Fritsch, der selbst schon seit 1998 Bürgermeister in Mönsheim ist. Auch wenn man manchmal heftig diskutiere, sei man doch nach fünf Jahren als enger Kreis zusammengewachsen. „Doch das Schöne in einem kleinen Ort ist, dass man sich immer wieder auch sonst über den Weg läuft“, sagte er an die Adresse derjenigen, die das Gremium nach der Kommunalwahl im Mai jetzt verlassen, sei es, weil sie nicht mehr kandidiert haben, sei es, weil sie nicht die nötige Stimmenzahl für einen Sitz in dem zwölfköpfigen Gemeinderat errungen haben.

 

Rüdiger Nübel von der Freien Wählergemeinschaft (FWG) rückte erst im Oktober in das Gremium nach. Er hatte jetzt auf Platz zwölf der FWG-Liste kandidiert und gelangte nicht unter die ersten sieben Kandidaten, die nun einen Platz im Gemeinderat haben. „Ich habe den Eindruck, dass Sie sich gut eingefunden haben“, sagte der Bürgermeister, „schade, dass es nicht weitergeht.“ War Nübel nur kurz im Gremium, so gehört Kornelia Stahl (FWG) diesem bereits seit 1989 an, allerdings mit einer „selbst gewählten Unterbrechung“, wie Fritsch betonte, von 2009 bis 2014. Nach ihrem Fraktionskollegen Walter Knapp sei sie das am längsten amtierende Mitglied gewesen. Die Erzieherin, die nicht mehr kandidiert hatte, habe sich bei den Themen Kinderbetreuung und Schule eingebracht.

Bemerkenswertes Ergebnis für Ewald Knapp

Ewald Knapp wurde 1994 „mit einem bemerkenswerten Ergebnis“, so Fritsch, für die Bürgerliste Mönsheim (heute UBLM) erstmals in den Rat gewählt. „Ihnen war wichtig, dass man stets alle Entscheidungen im Detail betrachtet“, sagte der Bürgermeister zu dem ausscheidenden Gemeinderat, der nicht mehr kandidierte. Das sei manchmal anstrengend gewesen, aber immer produktiv. Zehn Jahre war Birgit Fritsch Gemeinderätin bei der Bürgerliste Mönsheim. Auch sie kandidierte nicht wieder. Der Bürgermeister hob ihr technisches Verständnis hervor, das „gepaart mit der Sichtweise einer Frau“ zu besonderen Ergebnissen geführt habe. „Sie haben eine besonders charmante Art, einem zu sagen, dass Sie anderer Meinung sind“, sagte er schmunzelnd.

Die vergangenen fünf Jahre seien auch zeitlich intensiv gewesen, so Fritsch in seinem Rückblick. Es sei schade, dass das Herzensprojekt des Gemeinderats, nämlich die Umgestaltung des Marktplatzes, in der jetzt zu Ende gegangenen Amtsperiode nicht fertig geworden sei.

Zwölf Neue werden verpflichtet

Nach der Verabschiedung der ausscheidenden Gemeinderäte wurden die zwölf neuen Räte verpflichtet. Vier von ihnen wurden ganz neu ins Gremium gewählt, nämlich Ralf Stuible und Moritz Pohler von der Unabhängigen Bürgerliste (UBLM) sowie Margit Stähle und Andreas Bürle (FWG). Es sei eine gute Tradition, dass der jüngste Gemeinderat die Verpflichtungserklärung für alle anderen vorlese, sagte Thomas Fritsch. Das war dann die allererste Amtshandlung des 24-jährigen Neulings Moritz Pohler.

Im Anschluss wurden nicht nur die Ausschüsse neu besetzt, sondern auch zwei stellvertretende Bürgermeister gewählt. Weil nur noch zwei Frauen dem neuen Gemeinderat angehören, wolle man dem etwas entgegensetzen, sagte Walter Knapp (FWG), der dieses Amt seither innehatte. Er schlug die neue Rätin Margit Stähle (FWG) vor, die auch einstimmig gewählt wurde. Der zweite Stellvertreter wurde Joachim Baumgärtner (UBLM), bei dessen Wahl sich Walter Knapp der Stimme enthielt.