Neben der Wasserleitung muss auch der Unterbau ersetzt werden – ein teurer Sanierungsfall.

Mönsheim - Die Jahnstraße ist eine wichtige Straße in der kleinen Heckengäugemeinde Mönsheim. Führt die Sackgasse doch in einer Serpentine von der Wimsheimer Straße den Appenberg hinauf bis zur Schule. Daher benutzen sie nicht alleine die Anwohner, sondern auch der Schulbus, die Lehrer, natürlich die Eltern der Schüler und bei Veranstaltungen in der neben der Schule gelegenen Festhalle all die Gäste, die mit dem Auto kommen.

 

Der viele Verkehr zeigt seine Spuren. Die Jahnstraße ist jetzt ein teurer Sanierungsfall. Bis zu 1,2 Millionen Euro könnte die Instandsetzung kosten, das hat Bernhard Fortanier vom Büro Kirn aus Plochingen ermittelt. Die beauftragten Ingenieure hatten den Straßenkörper an unterschiedlichen Stellen im Straßenverlauf untersucht.

Viele Wasserrohrbrüche

„Dass die Wasserleitung in schlechtem Zustand ist, das wussten wir vorher schon“, erklärte Bürgermeister Thomas Fritsch jüngst im Gemeinderat. In den zurückliegenden Monaten war es zu etlichen Wasserrohrbrüchen dort gekommen. Bereits im Februar, bei den Vorberatungen zum Etat, war klar: Die Sanierung der Straße kostet viel Geld.

Jetzt ist klar: zwei Drittel der Straße sind in so schlechtem Zustand, dass beim Aufgraben zur Sanierung der Wasserleitung auch der Straßenkörper erneuert werden sollte. „Wir haben einen sehr mäßigen Aufbau der Straße, der nicht mehr den heutigen Vorgaben entspricht. Auch die Asphaltstärke ist stellenweise sehr gering“, erklärte Bernhard Fortanier.

Der Planer hatte die Straße in vier Abschnitte mit unterschiedlichen Sanierungsumfängen eingeteilt. Demnach sind Belag und Untergrund im Bereich der Haarnadelkurve am schlechtesten. Dort sei eine Komplettsanierung unumgänglich, so Fortanier. Im weiteren Straßenverlauf nach oben gebe es Einsparpotenzial und das untere Drittel der Straße, rund 150 Meter ab dem Abzweig der Wimsheimer Straße, sei gar so weit in Ordnung, dass es unangetastet bleiben könne. Im Bereich der Kurve schlug er einen Vollausbau vor. Im weiteren Verlauf bis zur Wendeplatte nur die Erneuerung der Wasserleitung und eine Umgestaltung der Gehwege. Der kleine etwa 35 Meter lange Abzweig hinauf zur Schule müsse dagegen wieder voll saniert werden. Hier gibt es wegen des Busverkehrs Risse. Die „Wunschlos-Glücklich-Variante“ alleine für den Straßenbau bezifferte Fortanier auf rund 840 000 Euro. Eine den Anforderungen genügende Sparvariante sei aber bereits für 410 000 Euro zu haben. Hinzu kommen die Kosten für die Erneuerung der Wasserleitung, die mit etwa 340 000 Euro zu Buche schlägt.

Es wird nicht billig

Einig waren sich die Räte darin, das Büro Kirn schon jetzt mit der Ausführungsplanung für die Straßensanierung zu beauftragen. Nicht aber darin, wann genau saniert werden soll. „Dass das nicht billig wird, das war uns klar und dass wir es irgendwann machen müssen, auch“, eröffnete Bürgermeister Fritsch die Diskussion. „Ich kann so lange mit der Straße leben, wie sie noch funktioniert“, sagte Joachim Baumgärtner (Bürgerliste) angesichts etlicher und teurer Projekte wie etwa dem Hochwasserschutz. Das könne durchaus bis 2019 sein, so Baumgärtner. „Wir müssen halt immer wieder Wasserrohrbrüche richten“, gab Bernhard Fortanier zu bedenken. Teilweise liege die Wasserleitung mit drei Metern fast doppelt so tief wie heute üblich. Das macht die Reparatur teuer.

Walter Knapp (Freie Wähler) hingegen plädierte für eine schnelle Ausführung: „Wir sollten nicht länger als ein Jahr mit der Sanierung warten“, so Knapp. Ob die Jahnstraße und mit ihr die Wasserleitung schon 2017 saniert wird, das wollen Rat und Verwaltung nach der Sommerpause in der Septembersitzung entscheiden.