Gemeinderat diskutiert über Konzepte für kommunale Grünflächen und geschützte Hecken.

Mönsheim - Der kleine Ort Mönsheim liegt idyllisch eingebettet zwischen bewaldeten Hügeln. Doch bei genauem Hinsehen gibt es anscheinend in der Grenzbachgemeinde Verbesserungsbedarf, was das kommunale Grün betrifft. Denn die Gemeinderatsfraktion der Unabhängigen Bürgerliste (UBLM) hat jüngst beantragt, ein ökologisches Grünflächenkonzept für den innerörtlichen Bereich zu erstellen.

 

Auslöser für diesen Antrag waren vor allem die neu hergestellten Flächen am Parkplatz des Sportplatzes sowie an der Sporthalle, erläuterte Hans Kuhnle (UBLM). Dort sei teilweise zu stark ins vorhandene Grün eingegriffen worden, Bäume seien unnötigerweise gefällt worden, andere, die dringend wegmüssten, seien stehengeblieben. Es habe Beschwerden von Bürgern gegeben. „Wir wollen naturnahe Grünflächen mit weniger Pflegeaufwand“, so Kuhnle. Es gehe nicht darum, dass alle Grünflächen umorganisiert werden, vielmehr sollten sie nach und nach umgestaltet werden.

Durchstrukturiertes Konzept

Sein Fraktionskollege Joachim Baumgärtner konkretisierte dies: „Wir brauchen ein durchstrukturiertes Konzept, bei dem die Ökologie im Vordergrund steht.“ Dabei müsse es vom Baum zum Strauch zur Staude und schließlich zur insektenfreundlichen Blühwiese gehen. „Wenn wir die Bepflanzung gut machen, haben die auch weniger Trockenstress.“ Es sei gut, das Know-how von Mönsheimer Gartenbaubetrieben miteinzubeziehen, wie der Bürgermeister Thomas Fritsch vorgeschlagen hatte, aber in erster Linie sei der Zweckverband Bauhof gefragt. Dessen Mitarbeiter gelte es durch Schulungen und Literatur dafür fit zu machen, so die UBLM-Sprecher. Die Gemeinde solle für dieses Projekt Zuschüsse aus dem Programm Leader Heckengäu beantragen.

Walter Knapp (Freie Wählergemeinschaft) entgegnete, dass man keinen Zeitdruck habe. Ein solches Konzept könne man nicht aus dem Ärmel schütteln. „Wer bestimmt eigentlich, was richtig und falsch ist“, fragte er. Er habe mit vielen Leuten gesprochen, die sagen, dass der Parkplatz am Sportplatz toll gemacht worden sei. Thomas Fritsch schlug vor, die Grünflächen der Gemeinde zu erfassen und dann zu überlegen, was dort gemacht werden soll. „Das sollte dann der Gemeinderat entscheiden, weil das jetzt doch eine Wichtigkeit erreicht hat, die wir so in anderen Gemeinden nicht haben“, sagte Fritsch. So sollen zunächst für drei größere Flächen zusammen mit einem privaten Landschaftsgärtner und den Mitarbeitern des Zweckverbands Bauhof Vorschläge erarbeitet und diese dann vor der Umsetzung als Pilotprojekte im Gemeinderat vorgestellt werden. Dies wurde bei zwei Enthaltungen so angenommen.

Mönsheim hat nicht nur innerörtliches Grün, sondern liegt auch mitten im schönen Heckengäu. Auf seiner Gemeindefläche von knapp 17 Quadratkilometern wachsen 295 Hecken- und Feldgehölze mit einer Gesamtlänge von 21 Kilometern. Diese Angaben stammen aus einer Bachelorarbeit von Alexander Holstein, die er 2015 an der Hochschule für Forstwirtschaft in Rottenburg vorgelegt hat. Die UBLM beantragte jetzt, ein Heckenkonzept zu erstellen, mit dem eine grundlegende Veränderung in der Pflege eingeleitet werden solle.

Diskussion um Heckenpflege

Simone Reusch (UBLM) betonte, dass es dabei vor allem um die Hecken im Naturschutzgebiet Kalkofen gehe. Diese seien nicht fachgerecht geschnitten worden. Vor allem das sogenannte Abschlegeln müsse vermieden werden, also das Kürzen der äußeren Äste, um die Wege freizuhalten und zur Verkehrssicherung. Dadurch würden die Hecken von innen her vergreisen. Vielmehr müssten sie immer wieder fachgerecht auf den Stock gesetzt, also weit heruntergeschnitten werden. Auch die Hecken werden vom Bauhof und weiteren beauftragten Firmen gepflegt.

Am Thema Heckenpflege entzündete sich im Mönsheimer Gemeinderat eine längere Diskussion, bei der es auch um die Interessen der Landwirte ging. Der Bürgermeister Fritsch sagte, er sei in Sachen Heckenkonzept im Gespräch mit dem Landschaftserhaltungsverband Enzkreis (LEV). Bisher sei in Absprache mit dem LEV das Heckenkonzept in drei Abschnitten umgesetzt worden, zuletzt in dieser Schnittsaison. 50 Prozent der Kosten dafür seien bezuschusst worden. Es gehe aber nicht, dass die Hecken auf der ganzen Gemarkung in ein paar Jahren durchgegangen werden können, sagte er mit Blick auf die Kosten.

„Wenn es einen Zuschuss dafür gibt, können wir mehr machen, wenn nicht, dann nicht.“ Doch man müsse darauf achten, dass im Naturschutzgebiet keine Maßnahmen durchgeführt würden, die nicht erlaubt seien. Schließlich wurde entschieden, dass die Verwaltung zumindest im Kalkofen nach dem Pflegestand schaut.