Zwei Funkmasten sollen das LTE-Netz verbessern. Der Gemeinderat gibt dem Projekt grünes Licht.

Mönsheim - Nach langer Diskussion gibt der Gemeinderat grünes Licht für zwei neue Mobilfunkmasten, die auf Mönsheims gemeindeeigenen Grundstücken aufgestellt werden sollen. Mit den bis zu 35 Meter hohen Masten will die Telekom das LTE-Netz entlang der Landesstraßen L 1177 (Richtung Weissach) und L 1134 (Richtung Heimsheim) verbessern und Funklöcher stopfen. Betreiber der Funktürme ist die DFMG Deutsche Funkturm GmbH aus Münster. Die DFMG wird auch die beiden etwa 30 Quadratmeter großen Flächen, auf denen die Masten stehen, von Mönsheim pachten. Dazu wird ein Mietvertrag geschlossen.

 

„Von Unternehmen und auch von Privatpersonen hat es Beschwerden über den Empfang in diesem Gebiet gegeben“, berichtete Michael Eckert von der Firma Abel Mobilfunk aus dem bayerischen Engelsberg. Eckert ist von der DFMG mit der Standortsuche und Akquise beauftragt worden. Seine Firma baut zudem die Masten schlüsselfertig. Mit den neuen Masten soll der ländliche Raum weiter erschlossen werden, erklärte Eckert. Long Term Evolution (LTE) ist eine Bezeichnung für den Mobilfunkstandard der vierten Generation. Mit LTE sind je nach Empfangssituation deutlich höhere Downloadraten möglich als bei älteren Standards. Das Netz garantiert einen ortsunabhängigen drahtlosen Breitband-Internetzugang. Endgeräte sollen permanent mit dem Internet verbunden sein können.

Versorgungslücken schließen

„Ich finde die Masten dort in der freien Landschaft viel zu hoch, wenn das 35 Meter werden“, kritisierte Simone Reusch (Bürgerliste) die Standortwahl. Es sei ein Luxusproblem, meinte Reusch dann noch. Da widersprach Michael Eckert: „LTE benötigt man nicht nur für die Telefonie, sondern auch für die Datenübertragung“, erklärte er. Auch für automatisierte Notrufeinrichtungen sei ein lückenloses LTE-Netz notwendig. In den neuen Autos gebe es Notfallsensoren. „Wenn der Airbag aufgeht, dann wird ein Signal gesendet mit dem die Unfallstelle bis auf 15 Meter genau eingegrenzt werden kann“, so Eckert. In einem Funkloch funktioniere das natürlich nicht. Zudem gebe es eine Vorgabe der Bundesnetzagentur, vorrangig den ländlichen Raum zu versorgen und bestehende Versorgungslücken zu schließen. Auch Fraktionskollege Joachim Baumgärtner machte sich Sorgen um den Landschaftsschutz. „Wir haben hier angrenzend Naturschutzgebiete“, stellte er fest. Beide Grundstücke seien nach Auffassung des Landratsamtes Enzkreis geeignet und nach umweltbehördlicher Meinung genehmigungsfähig, sagte Bürgermeister Thomas Fritsch.

Einen Kompromiss versuchte Michael Krug (Freie Wähler): „Wurde geprüft ob es einen Standort gibt, der beide Bereiche abdeckt?“, wollte er wissen. Die Funkmasten für die Frequenz LTE hätten eine begrenzte Reichweite, informierte Michael Eckert. „Da brauchen wir zwei Funkmasten, auch wegen der hügeligen Topografie“, stellte er fest. Zudem würde bei Kosten von etwa 150 000 Euro pro Funkturm niemand aus Jux und Tollerei zwei Standorte bauen, wenn diese nicht gebraucht würden. Dann erklärte er noch, dass die Funkmasten als Gittermasten oder auch als schlanke Betonmasten ausgeführt werden könnten. „Sie können sich sogar die Farbe aussuchen“, sagte Eckert. Mitte Januar sollen die Verträge unterschrieben werden. Danach wird die Planung dem Bauausschuss vorgelegt, der dann die Form der Masten festlegt.