Dieses Jahr fließt nur wenig Geld aus dem Holzverkauf in die Gemeindekasse.

Mönsheim - Von einem „turbulenten Jahr im Wald“ berichtete der Revierförster Uli Schiz vor Kurzem den Gemeinderäten. Er betreut sowohl den Mönsheimer Gemeindewald als auch den von Niefern-Öschelbronn. „Wir müssen bis zum Frühjahr warten, wie die Bäume dann treiben“, sagte er mit Blick auf die möglichen Auswirkungen der extremen Trockenheit. Die Schäden durch den Borkenkäfer seien im Vergleich zu anderen Regionen harmlos, rund 100 Festmeter Holz seien davon betroffen gewesen.

 

Insgesamt gab es statt der geplanten 2000 nur rund 1500 Festmeter Holzeinschlag. Das macht sich für das laufende Jahr auch bei den Einnahmen bemerkbar, die anstatt der geplanten 100 000 Euro nun bei 65 000 Euro liegen. Dadurch fällt auch der Jahresüberschuss für die Gemeindekasse mit 6350 Euro eher mager aus. Im Jahr 2017 waren es noch 19 000 Euro. Für das kommende Jahr rechnet der Revierförster für Mönsheim wieder mit einem Einnahmeüberschuss von 16 000 Euro.

Auch der Leiter des Forstamtes im Enzkreis, Frieder Kurtz, sprach über den Einfluss der Witterung. „Die trockenen Jahre nehmen immer mehr zu“, sagte er. Die Folgen spüre man schon mit Sturmschäden, Borkenkäferbefall, Trockenstress für die Bäume und Trockenschäden in den Forstkulturen. Denn auch die Junghölzer würden leiden, deswegen sei die Situation durchaus kritisch. Sehr gut gelungen sei dieses Jahr die Schädlingsbekämpfung im Enzkreis, auch weil man Wert auf eine saubere Waldwirtschaft lege. Auf dem Holzmarkt gebe es ein Überangebot an Nadelbäumen, während Laubholz sehr gefragt sei. Forstamtsleiter Kurtz betonte, dass die Versorgung mit Brennholz gesichert sei.

Den Forstamtsleiter beschäftigt derzeit aber auch noch ein anderes Thema: die Forststrukturreform. Diese war nötig geworden, weil das Bundeskartellamt eine gemeinsame Holzvermarktung von Staats- und Kommunalwald untersagen wollte. Eine entsprechende Verfügung hat der Bundesgerichtshof zwar aufgehoben, trotzdem will das Land die Trennung von Staats- und Kommunalwald umsetzen.

Wie geht es weiter?

Das bedeutet, so Frieder Kurtz, dass etwa ein Drittel des Waldes aus dem bestehenden Verbund herausgenommen wird und ab dem Jahr 2020 von einer neuen Anstalt des öffentlichen Rechts bewirtschaftet wird.

Eine bisher schon bestehende Betreuung von Kommunal- und Privatwald durch die Landesforstverwaltung kann aber im neuen Kooperationsmodell beibehalten werden. „Diese Organisation ist sinnvoll, weil alles aus einer Hand und beim Landratsamt eingegliedert ist“, sagte Frieder Kurtz mit Blick auf den Enzkreis.

Für Mönsheim ändert sich durch die neuen Strukturen praktisch nicht viel, weil die Gemeinde mit Uli Schiz ohnehin schon einen eigenen, kommunalen Förster beschäftigt. Nur im Bereich der hoheitlichen Aufgaben wie etwa der Forstaufsicht oder der Waldpädagogik wäre man betroffen gewesen.