Die Gruselpuppe „Momo“ erschreckt Kinder und besorgt Eltern und Pädagogen. Offenbar ist jetzt ein Film zu dem Internetphänomen geplant.

Stuttgart - Riesige, weit vorstehende Augen. Struppiges schwarzes Haar. Der Mund eine Grimasse. „Momo“ ist nicht umsonst als „die Gruselpuppe“ bekannt. Immer wieder geistert die Puppe, die von dem japanischen Künstler Keisuke Aiso stammt, durchs Netz.

 

Jetzt kündigt „Orion Pictures“ an, einen „Momo“-Film herauszubringen. Die Produktionsfirma, die zu MGM gehört, ist im Horror-Genre zu Hause. Details gaben die Filmemacher noch nicht bekannt, doch das Hollywood-Magazin „Deadline“ berichtet, dass die Gruselexperten Roy Lee und Taka Ichise für den Streifen verantwortlich zeichnen sollen. Sie adaptierten auch die Horrorklassiker „The Ring“ und „The Grudge“ für den US-amerikanischen Markt. Lee sorgte 2017 auch für den Kassenhit „Es“, basierend auf dem Buch von Horrorkönig Stephen King.

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„Momo“-Schöpfer Keisuke Aiso hat das Original inzwischen zerstört. Der Künstler soll entsetzt darüber gewesen sein, welches Unwesen im Netz mit seinem Kunstwerk „Mother Bird“ getrieben wurde. Gegenüber der britischen „Sun“ erklärte er: „Sie existiert nicht mehr. Sie war nie dazu bestimmt, lange zu halten. Sie ist verfault – und ich habe sie weggeworfen.“

Kindern den richtigen Umgang mit Medien vermitteln

Das bedeutet natürlich nicht, dass das „Momo“-Phänomen damit ein Ende hat. Immer wieder ist die Gruselpuppe auch Thema auf deutschen Schulhöfen. Bei der sogenannten „Momo Challenge“ sollen Kinder eingeschüchtert und zu riskanten Mutproben aufgefordert worden sein. Allerdings gibt es auch Theorien, die besagen, diese angeblichen „Challenges“ seien ein bloßer „Internet Hoax“, eine klassische „Urban Legend“ und das Phänomen werde nur am Leben gehalten, weil immer wieder darüber berichtet werde.

Wenn jetzt ein „Momo“-Film in den Startlöchern steht, wird dem Internetgrusel neues Leben eingehaucht. Was können Eltern tun? Ingrid Bounin vom Landesmedienzentrum Baden-Württemberg rät dazu, mit seinen Kindern im Gespräch zu bleiben: „A und O ist es, dass wir zu unseren Kindern ein gutes Vertrauensverhältnis haben, sodass sie wissen, dass sie sich in solchen Situationen an uns wenden können.“

Kindern müsse der richtige Umgang mit Medien vermittelt werden, sagt Bounin – zu Hause und in der Schule. „Man sollte ihnen ganz offen sagen: Es gibt Menschen, die es nicht so gut meinen mit Kindern. Und nicht alles, was du auf dem Smartphone oder Tablet siehst, kannst du für bare Münze nehmen.“