Das Kind des Mordopfers vom Fasanenhof und zwei mutige Zeuginnen, die den Schwertmörder stoppen wollten, sollen unterstützt werden.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Tausende Menschen haben wegen der Entscheidung mehrerer Augenzeugen, Videos des Mordes am Fasanenhof ins Netz zu stellen, die Bluttat mit eigenen Augen am Bildschirm gesehen. Das hat viele verstört. Doch einige Menschen haben das Verbrechen aus nächster Nähe miterlebt. Für drei von ihnen, die besonders nahe dran waren, läuft nun eine Spendenaktion. Eine Privatperson hat diese ins Leben gerufen. Gedacht ist das Geld für das Kind des Getöteten und zwei Frauen, die mutig eingriffen und den Täter bei seinem grausamen Angriff stoppen wollten.

 

Der Tatverdächtige hatte am späten Nachmittag des 31. Juli dem 36-Jährigen aufgelauert und ihn vor der Haustür zur Rede gestellt. Dann soll er ein Samuraischwert gezogen und den Mann damit angegriffen haben. Das Opfer rannte auf die Straße. Ob er, wie einige Zeugen schildern, tatsächlich noch versuchte, in ein Auto einzusteigen, um seinem Mörder zu entkommen, ist laut der Polizei noch nicht abschließend geklärt.

Die Tochter war dabei, als der Täter sein Opfer angriff

Das Geld, das bei der Onlinesammlung zusammenkommt, ist zu einem Drittel für die Tochter des ermordeten 36-jährigen Mannes gedacht. Die Elfjährige soll dabei gewesen sein, als der Angreifer dem Opfer auflauerte. Der Vater soll mit dem Kind vom Einkaufen gekommen sein. Der Tatverdächtige kannte die Adresse, weil die beiden Männer dort bis vor gut einem Jahr in einer Wohngemeinschaft gelebt hatten.

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Je ein Drittel soll an zwei Frauen gehen, die den Täter stoppen wollten. Eine hielt mit ihrem Auto an und redete auf ihn ein, eine zweite soll den Mann, der mutmaßlich aus Jordanien stammt, auf Arabisch angesprochen und versucht haben, ihn von seinem brutalen Tun abzubringen – vergeblich. Laut der Initiatorin der Spendenaktion hätten sich Beamte des Polizeireviers Möhringen bereit erklärt, das Geld an das Kind und die zwei Frauen weiterzuleiten.

Die Polizei ist noch dabei, die Identität des Mannes zu klären. Er soll sich bei der Einreise nach Deutschland als Flüchtling aus Syrien ausgegeben haben, aber aus Jordanien stammen. Ein mögliches Motiv sei, dass das Opfer seine falsche Identität den Behörden gemeldet haben soll und der Angreifer sich dafür rächen wollte. Das untersucht die Polizei nun.