Die Deutsche Bahn gründet eine neue Projektgruppe, die für Lösungen für mehr Sicherheit an Bahnhöfen finden soll. Damit reagiert der Konzern auf den Tod eines achtjährigen Jungen in Frankfurt am Main.

Berlin - Als Konsequenz aus Mordanschlägen auf Bahnhöfen will die Deutsche Bahn an diesem Montag eine neue Projektgruppe für mehr Sicherheit ins Leben rufen. Bahnmitarbeiter und Sicherheitsexperten sollten darin gemeinsam Vorschläge erarbeiten, sagte ein Bahn-Sprecher. Zuerst hatte die „Bild-Zeitung“ (Montag) berichtet.

 

Am 29. Juli hatte ein Mann einen achtjährigen Jungen und dessen Mutter vor einen einfahrenden ICE gestoßen, das Kind starb. Nach der schrecklichen Tat in Frankfurt solle dort geprüft werden, welche Möglichkeiten es gebe, die Bahn noch sicherer zu machen, sagte Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla der Zeitung. Die Gruppe solle Effizienz, Machbarkeit und Kosten ermitteln - zum Beispiel für Bahnsteigmarkierungen, Ansagen, mehr Sicherheitspersonal oder mehr Videoüberwachung.

Ergebnisse sollen übertragbar sein

Die Ergebnisse sollten dann auf andere Bahnhöfe in Deutschland übertragbar sein. „Die allgemeine Sicherheitslage bei der Bahn ist gut“, sagte Pofalla der Zeitung. „Aber wir haben die Pflicht zu überprüfen, wo wir zusammen mit der Bundespolizei besser werden können.“

Die Tat auf dem Frankfurter Hauptbahnhof hatte deutschlandweit Aufsehen erregt. Der Junge starb noch im Gleisbett, seine Mutter konnte sich retten und wurde verletzt. Eine dritte Person, die der Mann auch attackiert hatte, konnte sich in Sicherheit bringen. Der Tatverdächtige, ein Eritreer, der seit 2006 in der Schweiz lebte, sitzt wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft.