Die Ungeheuerlichkeit des Hasses gegen Flüchtlinge ist erschreckend normal geworden. Und genauso die Gefahr, die im Rechtsextremismus liegt, meint Autorin Katja Bauer.

Berlin - Noch gibt es viele Fragen zu dem Mord an dem Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke, auch wenn es einen Tatverdächtigen gibt. Das genaue Motiv ist noch nicht ermittelt, auch nicht, ob Opfer und Verdächtiger einander kannten, ob es ein Einzeltäter war. Es ist also Vorsicht vor allzu schnellen Schlussfolgerungen angebracht. Eine bittere Erkenntnis drängt sich allerdings jetzt schon auf. Offenkundig tut sich der Staat immer noch schwer damit, so zu handeln, wie es die reale Gefahr rechter Gewalt gebieten würde. Dieser Gewalt sind seit 1990 mindestens 75 Menschen zum Opfer gefallen.