Obwohl sich die letzte heiße Spur im Mordfall Maria Bögerl zerschlagen hatte, geben die Ermittler nicht auf. Nach wie vor gehen sie einer Vielzahl von Hinweisen nach.

Ellwangen - Rund sieben Jahre nach dem ungeklärten Mord an der Bankiersfrau Maria Bögerl gehen Ermittler noch einer „Vielzahl von Hinweisen“ nach. Eine heiße Spur sei allerdings nicht dabei, erklärte der Leiter der Staatsanwaltschaft Ellwangen, Andreas Freyberger, am Freitag. Anfang April war nach einer öffentlichen Fahndung ein 47-Jähriger aus Königsbronn (Kreis Heidenheim) festgenommen worden, der in betrunkenem Zustand mit dem Mord geprahlt hatte. Der Mann wurde allerdings rasch wieder freigelassen, als ein DNA-Abgleich negativ ausfiel und sich der Tatverdacht in der Vernehmung nicht erhärtete.

 

Der Fall wird nicht zu den Akten gelegt

Der Fall könne erst zu den Akten gelegt werden, wenn ein Täter ermittelt sei oder es „keine Ermittlungsansätze mehr gibt“, sagte Freyberger. 2016 sei noch etwa ein Hinweis pro Woche zu dem Verbrechen eingegangen, das zu den bekanntesten ungeklärten Mordfällen in Deutschland zählt. Einzelheiten nannte Freyberger nicht. Die mit den Ermittlungen beauftragte Sonderkommission „Flagge“ war 2016 aufgelöst worden. Heute ist noch ein Kriminalist mit dem Fall befasst.

Maria Bögerl, die Ehefrau des damaligen Heidenheimer Sparkassenchefs, war am 12. Mai 2010 aus ihrem Haus entführt worden. Anfang Juni 2010 wurde die Leiche der 54-Jährigen gefunden. Bögerls Mann nahm sich später das leben.