In ihren Aussagen am zehnten Prozesstag hat die Angeklagte weitere Aussagen zur Erniedrigung der Opfer gemacht. Die Erniedrigungen hatten sowohl Opfer als auch Täter auf Zettel geschrieben, warum blieb aber unklar.

Paderborn - Im Prozess um die tödlichen Misshandlungen im sogenannten Horrorhaus von Höxter hat die Angeklagte weitere grausame Details geschildert. Bei ihren Aussagen am zehnten Prozesstag vor dem Landgericht Paderborn ging es am Dienstag um Notizen der Opfer und Angeklagten, die Ermittler in dem Haus gefunden hatten. Auf einigen dieser Zetteln wurden Erniedrigungen der Opfer geschildert. Die Erklärungen der 48 Jahre alten Angeklagten Angelika W. zur Frage, warum diese Notizen angefertigt wurden, waren zum Teil widersprüchlich. Selbst ihr Anwalt Peter Wüller äußerte sein Unverständnis.

 

Erniedrigung sei „Lüge“

Der Mitangeklagte Wilfried W. bezeichnete eine der Ausführung seiner Ex-Frau zur Erniedrigung eines der Opfer in einem Zwischenruf am Dienstag als Lüge. Bislang hat sich der 46-Jährige in dem Prozess nicht zu den Vorwürfen geäußert. Die beiden Angeklagten sollen über Jahre hinweg mehrere Frauen in ein Haus im ostwestfälischen Höxter gelockt und schwer misshandelt haben. Zwei Frauen überlebten nicht. Die Anklage lautet auf zweifachen Mord durch Unterlassen sowie mehrfache Körperverletzung.