Sie bekommen nachts eine verstopfte Nase ohne eine Erkältung zu haben? Wir erklären, woran es liegen könnte und was Sie dagegen tun können.

Katrin Jokic

Während einer Erkältung kennt man es: die Nase ist entweder verstopft oder sie läuft unentwegt. Doch was, wenn diese Symptome ohne Erkältung und immer wieder auftreten? Vor allem, wenn die Nase nachts oder morgens verstopft, ist das nervig, weil der Schlaf gestört werden kann und man sich morgens oft nicht richtig erholt fühlt. Grund dafür könnte eine allergische Rhinitis sein.

 

Allergische Rhinitis – Was ist das und was kann man dagegen tun?

Eine allergische Rhinitis ist eine Entzündung der Nasenschleimhaut, ausgelöst durch eine Allergie. Wer ohne eine Erkältung eine verstopfte Nase, Schleim im Hals, Kopfschmerzen, Husten, ständiges Niesen oder ähnliche Symptome verspürt, sollte sich vom Hausarzt auf Allergien testen lassen. Die Auslöser der Allergie können saisonal sein, wie z.B. Heuschnupfen, oder das ganze Jahr über auftreten, wie zum Beispiel bei einer Hausstaubmilbenallergie. Auch eine allergische Reaktion auf Haustierhaare, Schimmelpilzsporen oder andere Stoffe ist denkbar.

Dass sich die verstopfte Nase besonders am Morgen oder in der Nacht bemerkbar macht, liegt einerseits an der Umgebung, andrerseits an der Schwerkraft. In Bettwäsche und Matratzen tummeln sich häufig Hausstaubmilben bzw. deren Ausscheidungen. Dies ist vollkommen normal und hat nichts mit Hygiene zu tun. Prinzipiell sind Hausstaubmilben auch unbedenklich, doch wenn Sie allergisch reagieren, werden die Symptome natürlich ausgelöst, wenn Sie im Bett liegen. Außerdem begünstigt die liegende Position die verstopfte Nase, weil der Schleim aus den Nebenhöhlen einfach nicht mehr so leicht abtransportiert werden kann.

Wer den Verdacht hat, an einer Hausstaubmilbenallergie zu leiden, sollte dies vom Arzt abklären lassen. Ist der Verdacht bestätigt, wenden Sie folgende Tipps an:

  • Reinigen Sie Ihre Matratze, beispielsweise mit einem Milbensauger* und/oder einem Milbenspray*.
  • Verwenden Sie Allergiker-freundliche Zwischenbezüge* für Kissen und Decken, und zwar auf allen im Raum befindlichen Betten, also auch bei Ihrem Partner im Doppelbett oder bei Geschwisterkindern, die im gleichen Raum schlafen.
  • Halten Sie das Schlafzimmer kühl, möglichst um 18°C, und lüften Sie den Raum und die Bettwäsche regelmäßig.
  • Vermeiden Sie im Schlafzimmer Staubfänger wie Teppiche, Gardinen & Co.
  • Waschen Sie Ihre Bettwäsche alle 1 bis 2 Wochen bei mindestens 60°C.
  • Vermeiden Sie Pflanzen im Schlafzimmer. Diese begünstigen ein Klima für Hausstaubmilben.
  • Gehen Sie vor dem Schlafen duschen und waschen Sie Ihre Haare, um möglichst wenig Allergene von außen ins Bett zu tragen. Zusätzlich kann der Dampf während des Duschens Schleim lösen und die Nasengänge vor dem Schlafengehen befreien.
  • Kurzfristig kann ein Nasenspray* Abhilfe gegen die Schwellung schaffen, doch Vorsicht: Sie sollten Nasenspray nicht länger als 10 Tage am Stück verwenden.

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Morgens Nase zu: Andere Ursachen

Sie haben morgens Schnupfen, aber keine Allergie? Auch eine nicht-allergische Entzündung der Nasenschleimhaut kann zu verstopfter Nase, Halskratzen etc. führen. Ursachen dafür sind beispielsweise:

  • Rauchen: Reizt die Nasenschleimhaut jedes Mal und kann so zu einem Gefühl einer dauerhaft verstopften Nase führen. Wir haben für Sie Tipps zusammengefasst, wie Sie mit dem Rauchen aufhören. Die verstopfte Nase kann aber auch auftreten, wenn Sie häufig in der Nähe von rauchenden Personen sind. Reduzieren Sie den Kontakt und bitten Sie die Personen, nur noch draußen zu rauchen.
  • Trockene Luft: Eine ständige Belastung der Atemwege durch eine zu trockene oder staubige Luft kann ebenfalls Entzündungen verursachen. Probieren Sie im Schlafzimmer einen Luftbefeuchter aus (ANZEIGE) – aber achten Sie darauf, dass die Luftfeuchtigkeit im Raum nicht zu hoch wird, sonst droht Schimmel.
  • Chronische Nasennebenhöhlenentzündung: Halten Symptome wie vermehrte Schleimbildung, Gesichts- und Kopfschmerzen, Riech- und Nasenatmungsstörungen länger als drei Monate an oder treten sie häufiger als viermal pro Jahr auf, kann es sich um eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung handeln. Ursachen sind beispielsweise eine akute Sinusitis, eine verkrümmte Nasenscheidewand oder Nasenpolypen. Bei diesem Verdacht sollten Sie Ihren HNO-Arzt aufsuchen.

Auch in der Schwangerschaft kann es zum vermehrten Anschwellen der Nasenschleimhäute kommen. Dies liegt am steigenden Östrogen- und Progesteronspiegel, der eine verstärkte Durchblutung vieler Körperteile bewirkt. Halten Sie Ihre Nasengänge durch Inhalieren oder Salzwasserlösungen frei, lagern Sie Ihren Kopf beim Schlafen etwas höher als gewöhnlich und achten Sie auf eine kühle Raumtemperatur. Wenn Sie während der Schwangerschaft stark unter einer verstopften Nase leiden, wenden Sie sich an Ihre hausärztliche oder gynäkologische Praxis.

Generell gilt auch bei einer verstopften Nase, wie bei vielen anderen Beschwerden: trinken Sie genug (mind. 2 Liter am Tag), bewegen Sie sich regelmäßig und achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung.