Ein russischer Konzern kauft die insolvente Firma Aluminium Rheinfelden – und fast alle sind froh. Doch nicht nur die Ex-Chefin warnt vor möglichen Folgen des Deals. Das letzte Wort hat ein Minister in Berlin.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Stuttgart - Ob wirklich schon russische Fahnen vor den Werkstoren von Aluminium Rheinfelden flatterten, ist schwer zu überprüfen. Manche wollen sie gesehen haben, als Signal der Inbesitznahme, andere bezweifeln das. Fakt ist: „Die Russen“ in Gestalt des Aluminiumkonzerns Rusal stehen bei dem gut 120 Jahre alten Traditionsunternehmen am Hochrhein nicht nur ante portas, sondern schon mitten in der Tür. Im Februar wurde der Verkauf an den weltweit zweitgrößten Aluminiumhersteller besiegelt. Kurz darauf bekamen die Mitarbeiter bereits Post von ihrem neuen Arbeitgeber, samt Geschäftsadresse an der Vasilysy-Kozhinoy-Straße in Moskau. Nur zwei Genehmigungen, hieß es, stünden noch aus: die des Kartellamts und jene des Bundeswirtschaftsministeriums.