Wegen Störungen im Betrieb des Müllheizkraftwerks in Stuttgart-Münster können die Abfalltonnen im Landkreis Esslingen nicht wie üblich geleert werden.

Lokales: Armin Friedl (dl)

Seit Ende der vergangenen Woche stauen sich die Müllautos vor dem Heizkraftwerk in Stuttgart-Münster, um dort die Abfälle der Bürger abladen zu können. Der Grund sind technische Störungen, die zu Engpässen beim Verbrennen führen. Wann diese behoben sein werden, ist derzeit noch nicht absehbar. Die Folgen sind aber jetzt auch schon zunehmend im Landkreis Esslingen zu spüren: Mülltonnen, die eigentlich um diese Zeit schon entleert wären, stehen immer noch voll am Straßenrand.

 

Andrea Wangner, Sprecherin des Landratsamts Esslingen, beschreibt das Problem so: „Üblicherweise dauert es eine halbe Stunde, bis ein Müllauto entleert ist. Jetzt muss man mit 90 Minuten rechnen“. Die Konsequenz daraus ist, dass nicht mehr alle Touren wie sonst üblich gefahren werden können. Denn nach zehn Stunden Fahrt und Lenkzeit ist Schluss für so ein Müllwagen-Team mit der Tagesarbeit. „Die Touren, die nicht gefahren werden können an einem Tag, werden am nächsten Tag wahrgenommen“. Deshalb empfiehlt Wangner den Bürgern: „Lassen Sie die Müllbehälter am Straßenrand stehen, auch wenn sie nicht geleert wurden. Diese werden dann nicht erst zur nächsten üblichen Fahrt geleert, sondern eben am Tag darauf“.

Gibt es Alternativen zum Kraftwerk in Münster?

Wie weit sich diese Verzögerung noch ausbauen wird, ist derzeit nicht absehbar, das hängt natürlich in erster Linie von den Reparaturen im Müllkraftwerk Münster ab. „Wir werden da schon täglich von der EnBW als Kraftwerkbetreiber informiert“, so Wagner, „aber da kommt aktuell noch kein Signal der Entspannung“. Das heißt: Auch wenn im Kraftwerk wieder alles rund läuft, kann es noch etwas dauern, bis es auch im Landkreis Esslingen wieder so weit ist.

Alternativen dazu – weitere Fahrzeuge von außerhalb anmieten, auf andere Kraftwerke ausweichen – sind zwar schnell formuliert, doch deren Umsetzung ist nicht so einfach. „Zusätzliche Fahrzeuge allein genügen nicht, man benötigt dazu ja auch eine Mannschaft. Und die müsste dann erst mal die Touren kennenlernen“, so Wangner. Und bevor der Müll woanders hingekarrt werden könne, müssten erst mal die entsprechenden vertraglichen Regelungen geprüft werden.