Wer kennt das nicht? Der Nachbar stellt seinen gelben Sack viel zu früh raus, dann stinkt es, und im blödesten Fall kommt der Fuchs und nimmt alles auseinander. Für die Müllsünder könnte dies aber auch teuer werden.

Leinfelden-Echterdingen - Sie sind meist prall gefüllt mit Plastikmüll und stinken mitunter auch etwas. Die Rede ist von den gelben Säcken, die auch im Stadtgebiet Leinfelden-Echterdingen jede zweite Woche zu festen Terminen abgeholt werden. Mancher Anwohner der Markomannenstraße in Leinfelden aber hält sich nicht an diesen Plan und stellt die gelben Tüten bereits Tage, bevor sie eigentlich abgeholt werden, an den Straßenrand. Andere Bürger haben sich darüber bei der Stadtverwaltung beschwert.

 

„Zu Recht“, wie Gerd Maier, der Leiter des städtischen Ordnungsamtes sagt. Denn: „Die Säcke sollten frühestens am Abend vor ihrer Abholung nach draußen gestellt werden.“ Gisela Fechner, Sprecherin der Stadt, erklärt das Problem: „Gelbe Säcke ziehen andere nach.“ Will heißen, sobald ein Bürger seinen Plastikmüll am Straßenrand deponiert hat, stellen auch andere Bewohner ihre gefüllten Tüten raus. Das sei nicht nur unschön für das Straßenbild – sondern auch unhygienisch. „Bei Wind werden die Säcke teilweise weggeweht. Ist es warm, locken die Säcke Insekten und schlimmstenfalls auch Ratten an“, sagt Fechner. Maier ergänzt: Auch Vögel picken die Säcke auf. Die Tüten seien ja oft nicht komplett zugeschnürt, sondern meist nach oben hin etwas offen oder haben gar kleine Löcher.

Das ist eine Ordnungswidrigkeit

Laut Maier gibt es keine Regelung, wie lange vor dem Abfuhrtermin die gelben Säcke herausgestellt werden dürfen. Jedoch sei in der polizeilichen Umweltschutzverordnung der Stadt geregelt, dass es untersagt ist, auf öffentlichen Straßen, Gehwegen, in Grün- oder Erholungsanlagen Gegenstände zu lagern. Wer gegen diese Regelung verstößt, begeht eine Ordnungswidrigkeit, klärt Sprecherin Fechner auf. Und wenn die gelben Säcke tagelang vor der Abfuhr herausgestellt werden, sei just dieser Tatbestand erfüllt. Das Bußgeld, das dafür verhängt werden kann, geht bis zu einer Höhe von 500 Euro. Bisher musste aber niemand für zu früh herausgestellte gelbe Säcke Strafe bezahlen. Das Problem: Zunächst muss geklärt sein, wem dieser Plastikmüll überhaupt gehört.