Umweltsünder haben bei Nürtingen ihren Müll in der freien Landschaft entsorgt. Das ist kein Einzelfall.

Nürtingen - Ein Kinderwagen, ein Wasserschlauch, Möbelstücke, Fenster- und Bilderrahmen sowie viele weitere ausrangierte Gegenstände haben Unbekannte im Tiefenbachtal in Nürtingen kurzerhand illegal in der Natur entsorgt. Eine Anwohnerin hatte den Müllberg vor wenigen Tagen entdeckt und dem städtischen Ordnungsamt gemeldet. Der Müll ist inzwischen beseitigt, doch sind solche Vorfälle längst kein Einzelfall. Im Tiefenbachtal wie auch andernorts im Kreis Esslingen kommt es immer wieder zu wilder Müllablagerung.

 

Nach dem 1. Mai sind Grillplätze von Müll übersät

Ein besonders krasses Beispiel ist eine illegale Mülldeponie bei Holzmaden an der Grenze zum Kreis Göppingen. Der Waldboden übersät mit Schrott, Bauschutt, Elektrogeräten und Altreifen sowie ein Lastwagenauflieger im Wald – das hat weithin für Aufsehen und Empörung gesorgt. Ein unschönes Bild hat sich auch vielen Förstern im Kreis Esslingen nach den Feiern am 1. Mai geboten. Die Grillstellen in den Wäldern waren teils voll von allen möglichen Hinterlassenschaften.

Ein Brennpunkt ist die Zigeunereiche im Revier Sauhag bei Neuhausen. Wie schon die Jahre zuvor, sah es auf dem dortigen Grillplatz einmal mehr besonders übel aus. Rund um den Platz und auf den Waldwegen waren unzählige Flaschen zerschlagen. Die Scherben und Splitter stellten eine Gefahr für Kinder dar, weil die Grillstelle von Schulklassen und Kindergärten häufig frequentiert wird. „Unsere Waldarbeiter haben einen ganzen Tag lang Scherben aufgesammelt und Müll beseitigt“, berichtete der Revierleiter Hartmut Scheuter.

Hausmüll wird einfach in der Innenstadt entsorgt

Auf Feldwegen werde immer wieder Sperrmüll abgestellt, so die Auskunft aus dem Nürtinger Rathaus. Der Bauhof rücke dann mit dem Lastwagen aus. Doch auch im Stadtgebiet selber nehme das Problem mit dem wilden Müll zu. Circa 550 Mülleimer gibt es in der Stadt. Gerade in der Innenstadt entsorgen Menschen ihren Hausmüll gerne in oder neben diesen Mülleimern. Täglich seien Bauhofmitarbeiter damit beschäftigt, diesen Müll einzusammeln. Reichte bis vor wenigen Jahren noch ein Fahrzeug, so sind inzwischen meistens zwei Fuhren pro Tag nötig, so die Sprecherin der Stadt Nürtingen, Susanne Weisheit. Die illegale Hausmüllentsorgung sei indessen ein „flächendeckendes Problem“, mit dem sich längst auch schon der Städtetag befasse.