Bei nahezu jedem Einkauf bekommen wir sie in die Hand gedrückt: Kassenzettel und Belege. Diese sind meist auf Thermopapier gedruckt, das einige Tücken aufweist.

Stuttgart - Hand aufs Herz: Wie entsorgen Sie Ihre Kassenzettel? Wer jetzt spontan mit: „Im Altpapier, schließlich sind sie auf Papier gedruckt“ antwortet, unterliegt einem Irrglauben. Es handelt sich dabei zwar um Papier, aber dieses ist speziell beschichtet und kann dadurch zur Gefahr für Umwelt und Gesundheit werden.

 

Der Grund heißt Bisphenol A (BPA). Diese schädliche Chemikalie ist in dem Thermopapier enthalten, auf dem Kassenzettel meist gedruckt werden. Landen die BPA-haltigen Kassenzettel im Altpapier, und werden dort wiederverwertet, können sie als recyceltes Toilettenpapier ins Abwasser gelangen.

Gefährlich wird dies deshalb, weil Bisphenol A schädlich für Fische und Amphibien ist. „Die Chemikalie wirkt in deren Körper wie ein Hormon“, erläutert Felix Poetschke vom Bundesamt für Umwelt im Gespräch. Das hat auch die Europäische Union (EU) erkannt und Bisphenol A bereits im Dezember 2017 als besonders besorgniserregend eingestuft. Noch früher, im Juli 2016, hat der Regelungsausschuss der EU ein Verbot von BPA in Thermopapier beschlossen, das allerdings erst ab dem kommenden Jahr in Kraft tritt.

Schädlich für Fische und Amphibien

Auch für Menschen kann Bisphenol A gesundheitsschädigend sein. So deuten laut einer Mitteilung des Umweltbundesamtes Studien auf einen Zusammenhang zwischen Diabetes, Herz-Kreislaufproblemen, fehlender Libido oder auch Fettleibigkeit und einem erhöhten BPA-Spiegel im Blut hin.

Die Behörde rät denn auch dazu, die Hände zu waschen, nachdem man Kassenbons aus Thermopapier angefasst hat. Zudem sollten kleine Kinder nicht mit Kassenzetteln spielen, da sie diese in den Mund nehmen könnten. Erfühlen, ob ein Kassenzettel auf BPA-haltigem Thermopapier gedruckt wurde, können Kunden nicht, wie Felix Poetschke sagt. „Alle Kassenzettel, die man hat, sollte man in den Restmüll tun, dann kann man nichts falsch machen“, nennt er eine Faustregel.

Wer unsicher ist, ob nun etwa Pizzakartons aus Pappe ins Altpapier gehören, der findet weitere Informationen auch. im Entsorgungs-ABC der Abfallwirtschaft Stuttgart