Ein 13-Jähriger ist in der Nacht zum Montag in einer Münsinger Klinik verstorben, nachdem er wohl am Abend zuvor eine Ecstasy-Tablette genommen hatte. Die Droge soll aus dem Darknet stammen.

Münsingen - Ein 13 Jahre alter Junge aus Münsingen (Kreis Reutlingen) ist in der Nacht zum Montag wohl an den Folgen seines Drogenkonsums gestorben. Der Jugendliche hatte Ecstasy genommen, das vermutlich aus dem Darknet stammt.

 

Wie die Polizei meldet, war der 13-Jährige am Sonntagabend gegen 21.30 Uhr in Münsingen im Beisein zweier Freunde kollabiert. Die Freunde riefen die Rettungskräfte, die den 13-Jährigen an Ort und Stelle versorgten und ihn dann in ein Krankenhaus einlieferten. Dort verschlechterte sich sein Zustand derart, dass er wenige Stunden später starb. Zur Klärung der genauen Todesursache wurde für den Dienstagnachmittag eine Obduktion anberaumt.

Nach Rücksprache mit den Ärzten ergab sich schnell der Verdacht, dass der 13-Jährige an den Folgen einer Ecstasyvergiftung verstorben sein könnte. Außerdem hatte einer der Freunde des Jungen den Rettungskräften gesagt, dass der 13-Jährige offenbar wissentlich eine Ecstasy-Tablette eingenommen hatte.

15-Jähriger soll Drogen im Darknet erworben haben

Das Kriminalkommissariat Reutlingen und eine Rauschgiftermittlungsgruppe der Kriminalpolizei nahmen die Ermittlungen im Umfeld des 13-Jährigen auf. Dabei gelang es den Beamten, den Ablauf des Abends weitgehend zu rekonstruieren. Außerdem konnten sie einen 15-Jährigen aus Münsingen als denjenigen identifizieren, der dem 13-Jährigen die Tablette gegeben haben soll. „Gegen ihn wird nun wegen des Verdachts eines Verbrechens nach § 30 (1) Nr. 3 des Betäubungsmittelgesetzes ermittelt. Dieser Tatbestand greift dann, wenn derjenige, der die Drogen an einen anderen abgibt, dadurch leichtfertig dessen Tod verursacht“, erklärt die Polizei in ihrer Meldung. Es besteht zudem der Verdacht, dass der 15-Jährige die Tablette im Darknet erworben haben könnte, ohne selbst die Inhaltsstoffe und den Wirkstoffgehalt zu kennen.

Die Wohnung des 15-Jährigen wurde am Dienstag auf richterlichen Beschluss durchsucht. Dabei ergaben sich keine Hinweise, dass der Verdächtige, der die Vorwürfe bislang bestreitet, noch weitere Ecstasy-Tabletten an andere Personen abgab.