Die Bürger der Murrstadt müssen bis Ende 2020 wegen zig Baustellen mit Beeinträchtigungen rechnen. Der Baudirektor sagt, es sei unmöglich „alles neu und schön zu machen, ohne jemandem auf die Nerven zu gehen“.

Rems-Murr/ Ludwigsburg: Martin Tschepe (art)

Backnang - Von einem Mammutprogramm, das sicherlich ordentlich Ärger auslösen wird, hat der Backnanger Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) kürzlich im Gemeinderat gesprochen. Es ging um gut ein Dutzend Baustellen, die bis Ende 2020 in der Stadt Beeinträchtigungen nach sich ziehen werden.

 

Dabei sei Backnang doch bereits gefühlt eine große Baustelle, sagte die Rätin Dorothee Winter (Unabhängige Bürgervereinigung). Sie warnte davor, dass die vielen zusätzlichen Baustellen die Bürger aus den Umlandgemeinden dazu bewegen könnten einen weiten Bogen um Backnang zu machen, sie seien mit dem Auto auch schnell in Winnenden. Winter schlug vor, die Autofahrer zu entschädigen – beispielsweise mit kostenfreiem Parken an den Samstagen.

Stadt will Bürger tagesaktuell auf Homepage informieren

Der Baudezernent Stefan Setzer erklärte sinngemäß, dass alles Lamentieren leider nichts helfe, Baustellen seien kein Selbstzweck, „sondern sollen den öffentlichen Raum schöner machen“. Es sei aber unmöglich „alles neu und schön zu machen, ohne jemandem auf die Nerven zu gehen“. Die Kommune habe in den vergangenen zwei Jahrzehnten viele Investitionen aufgeschoben, viele Straßen und die Kanäle darunter seien deshalb in keinem guten Zustand. Auf die Nachfrage Noppers, ob das stramme Baustellenprogramm womöglich abgespeckt und zeitlich verzögert werden könnte, sagte Setzer: „Alles, was schiebbar ist, haben wir geschoben.“

Um die Bauarbeiten zu beschleunigen werde auch über Samstagsarbeit und Schichtbetrieb nachgedacht, was die Projekte laut Nopper aber verteuern dürfte. Er will versuchen, bei den Bürgern und Besuchern der Stadt die Vorfreude zu wecken, denn nach dem Abschluss der Bauarbeiten seien die Straßen ja viel besser.

Während der Bauarbeiten würden Umleitungen ausgeschildert, mitunter müssten die Busse andere Routen fahren. Die Backnanger Bürger würden tagesaktuell auf der Homepage der Stadt informiert. Der Oberbürgermeister kündigte zudem an, dass samstags in der Fußgängerzone ein Infostand aufgebaut werden solle.

Auf diesen Straßen wird gebaut

Gebaut wird unter anderem auf diesen Straßen: Eduard-Breuninger-Straße/Talstraße/Gerberstraße/Aspacher Straße, Blumenstraße/Maubacher Straße/Friedrich-Stroh-Straße/Heininger Weg, Obere Walke, Hohenheimer Straße, Eugen-Adolff-Straße, Bundesstraße 14/Maubacher Straße, Sulzbacher Straße/Christophstraße/Parkplatz Christophstraße, Röntgenstraße ab Röntgenplatz bis Größeweg, Maubacher Straße/Bahndurchlass/Stuttgarter Straße/Adenauerplatz, Eduard-Breuniger-Straße/Dilleniusstraße/Am Obstmarkt/Kronenhöhe, Steinbach/Plattenwaldalle/Lerchenäcker, Kreuzung Stuttgarter Straße/Industriestraße, Weissacher Straße zwischen Kreisverkehr Kaufland und Kreisverkehr Baywa und Stettiner Ring. Ferner werde vermutlich zudem gebaut an der Einmündung der Sulzbacher Straße in die B 14, an der Kreuzung Schöntaler-/Friedrichstraße, am Knotenpunkt Friedrich-/Wilhelmstraße sowie am Kawag-Kreisel Stuttgarter-/Blumenstraße.