Im Muse-O in Gablenberg weckt eine Ausstellung mit vielen kleinen und großen Werbefiguren Erinnerungen. Außer den Figuren selbst können auch 15 Filme mit den einstigen Werbespots mit ihnen angeschaut werden.

S-Ost - Das HB-Männchen ist regelmäßig in die Luft gegangen – und wurde so zur Werbeikone, die selbst jüngere Generationen immer noch kennen, obwohl die Werbung für Tabakwaren immer weiter gesetzlich eingeschränkt wird. Deswegen sind die Filme mit dem HB-Männchen in der neuen Ausstellung im Muse-O in Gablenberg auch nur beschnitten zu sehen – Schnitt rechtzeitig bevor die Zigarettenpackung auftaucht.

 

Der Sarotti-Mohr heißt jetzt Magier

„Bruno, Antje und der Weiße Riese. Werbemännchen und -frauchen“ heißt die Ausstellung, die bis 3. März zu sehen sein wird. Da lächelt Frau Antje aus Holland für ihren Gouda, der Sarotti-Mohr aus dem Jahr 1918, der seit 2004 heute politisch korrekt Sarotti-Magier heißt und anders aussieht, steht für Süßes, den Ahoj-Matrosen kennt auch heute noch fast jedes Kind – und kann sich darüber mit Oma und Opa austauschen.

Die in der Ausstellung gezeigten Figuren stammen überwiegend aus der Sammlung des Historikers und Kurators Ulrich Gohl vom Vorstand des Museumsvereins Stuttgart-Ost (Muse-O). Bei der mangels Quellen oft schwierigen Recherche zu dem Thema ist Gohl auf so manche skurrile Geschichte gestoßen. So war der einstmals bekannte Darsteller des Tchibo-Mannes, Wensley Pithey, im wirklichen Leben Teetrinker; der Toast Hawaii, der heute auf vielen Speisekarten zu finden ist, geht tatsächlich auf Frau Antje aus Holland oder besser gesagt eben diese Käse-Werbung zurück; und der Bonduelle Gemüsemeister stammt von keinem Geringeren als Tomi Ungerer.

Filme mit Karin Sommer und den Mainzelmännchen

Viele der ausgestellte Figuren wurden vor allem durch Werbefilme bekannt. 15 davon können auf Tablets bei den Schaukästen und Vitrinen ganz nach Lust und Laune angeschaut werden. „Karin Sommer“ mit ihrer Jakobs-Krönung-Vorzeigefamilie darf da genauso wenig fehlen wie Filme mit den Mainzelmännchen, für die das ZDF sogar zwei Varianten zur Verfügung stellte, eine weihnachtliche und eine winterliche für die Nachweihnachtszeit.

Die meisten der gezeigten Figuren haben nur für Sammler einen gewissen Wert. Eine davon ist allerdings tatsächlich eine echte Rarität: Von der größten Werbe-Biegefigur Koxi von Schleich existieren laut Ulrich Gohl weltweit nur noch drei Exemplare. Eines davon ist im Muse-O zu sehen.