Die Musikbar Engel in Schorndorf ist seit vielen Jahren ein angesagter Treffpunkt für Konzert- und Kneipengänger. Auch Darts wird gerne dort gespielt.

Schorndorf - Den Engel in Schorndorf gibt es schon seit vielen Jahrzehnten. Früher war es ein gemütlicher Gasthof, heute ist es eine coole Anlaufstelle für Freunde rockiger Livemusik. Das Gebäude unweit der evangelischen Stadtkirche und des oberen Marktplatzes ist jedenfalls ein geschichtsträchtiges. Das uralte Fachwerkhaus diente einst als Unterstand für die Postkutschen. Irgendwann wurden die hohen Garagen nicht mehr gebraucht. Eine Decke wurde eingezogen und ein Gasthaus daraus gemacht.

 

Geburtshaus von Daimler liegt ganz in der Nähe

Im Engel, so erzählt man sich in Schorndorf, soll schon Gottlieb Daimler seinen Kaffee getrunken haben. Auch Astrid Auwärter, die das Lokal seit 2007 betreibt, hat selbstverständlich von dieser Stadtlegende gehört. „Ich weiß nicht, ob es stimmt, aber es ist auf alle Fälle eine schöne Anekdote.“ Tatsache ist, dass das Geburtshaus von Daimler in der Höllgasse nur wenige Schritte entfernt von der Musikbar – und Raucherkneipe – liegt. Und vielleicht auch wegen des netten Histörchens um den Motorenerfinder heißt das In-Getränk im Engel „Caffetto“. „Das ist eine spezielle Mischung aus Amarettolikör und Espresso, die einst in der Schorndorfer Kultkneipe Klamotte erfunden wurde, und die es bei uns im Engel zum Kultstatus gebracht hat“, erzählt Astrid Auwärter.

Beliebte Location für Livekonzerte

Ob die Geschichte mit Daimler und dem Kaffee stimmt, sei dahingestellt. Auf alle Fälle aber ist das Engel in der Gottlieb-Daimler-Straße 26 seit langem eine Institution in Schorndorf. Heute ist das ehemalige Gasthaus eine bei Musikern und Publikum gleichermaßen beliebte Location für Livekonzerte. In der gemütlichen Gaststube werden einfach ein paar Tische und Stühle beiseite geräumt und schon steht die Bühne, auf der bereits viele Acts gespielt haben. „Das bislang letzte Konzert war im Oktober. Da hat Arthur Hügler mit seiner Band ‚Crock it!’ gespielt. Das war richtig gut, und es war auch eine Menge los“, erzählt Astrid Auwärter, die das Lokal gemeinsam mit ihrem Lebenspartner betreibt. Sie hofft, dass die Coronapandemie es bald wieder zulässt, dass regelmäßig die Musik im Engel spielt.

Kneipenleben im Pandemiebetrieb

Michael Schief war der Vorgänger von Astrid Auwärter als Pächter. „Meine Uroma hat den Engel bis Ende der 1960er Jahre als gutbürgerliches Wirtshaus betrieben“, erzählt der 62-Jährige. Ihr Urenkel übernahm das Lokal 1999 und modelte das traditionsreiche Gasthaus zu einer angesagten Location mit Livekonzerten um. Was die Musikbar bis heute ist. Wenn auch seit fast zwei Jahren im Pandemiebetrieb. Zum Glück gibt es im Engel noch andere spielerische Möglichkeiten des Zeitvertreibs – und eine davon ist Darts. Zwei Steel-Dartscheiben hängen in der Gaststube. Und wer unter den Stammgästen etwas auf sich hält, benutzt Pfeile mit dem Logo vom Engel auf den Flights – wie die Flügel heißen, die den Flug der Pfeile stabilisieren –, das ein Bierglas mit zwei Engelsflügeln zeigt. „Wir organisieren interne Darts-Turniere und im Tischkickern, das ebenfalls sehr beliebt ist“, erzählt Pächterin Astrid Auwärter, die als begeisterte Kneipengängerin genau weiß, was die Besucher im Engel wollen.

Viele Stammgäste zählt die Musikbar

Das Engel hat viele Stammgäste, die seit Jahren regelmäßig vorbeischauen, um ein Bier, einen Wein oder aber einen Caffetto zu trinken. Das Publikum, sagt Astrid Auwärter, sei nicht nur besonders nett und was das Alter anbetrifft, ziemlich breit gefächert, sondern auch bunt gemischt. Und dank der prominenten Lage der Musikbar Engels direkt am Rand der Schorndorfer Fußgängerzone findet sich auch immer wieder neue Laufkundschaft ein. Vor allem in den warmen Monaten, wenn sich das Szenelokal für Junggebliebene jeglichen Alters aus dem historischen Fachwerkgemäuer mit Tischen und Stühlen nach draußen ausbreitet.